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Lebensqualität nach endoprothetischem Ersatz des Hüft- oder Kniegelenks – Einfluss des vorgezogenen Beginns von Bewegungsbädern. Eine randomisierte kontrollierte Multizenterstudie
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Authors
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T. Liebs
- Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Orthopädische Klinik, Kiel, Germany
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W. Herzberg
- Asklepios Westklinikum Hamburg, Chirurgische Abteilung, Hamburg, Germany
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W. Rüther
- Rheumaklinik Bad Bramstedt, Orthopädische Abteilung, Bad Bramstedt, Germany
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J. Haasters
- Ostseeklinik Damp, Orthopädie I, Ostseebad Damp, Germany
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M. Russlies
- Universitätsklinik zu Lübeck, Klinik für Orthopädie, Lübeck, Germany
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W. Drescher
- Universitätsklinik Frankfurt, Orthopädie, Frankfurt, Germany
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J. Hassenpflug
- Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Orthopädische Klinik, Kiel, Germany
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Studiengruppe Endoprothesennachbehandlung
| Published: | October 16, 2008 |
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Text
Einleitung: Die optimale Strategie der Behandlung nach endoprothetischem Ersatz des Hüft- oder Kniegelenks ist bislang kaum untersucht worden. In der Nachbehandlung dieser Patienten werden nach Abschluß der Wundheilung häufig Bewegungsbäder eingesetzt. Erfahrungsgemäß wirken sich diese Bäder positiv auf die Mobilität des Patienten aus und werden vom Patienten dankbar angenommen. Daher haben wir den Einfluß eines vorgezogenen Beginns der Bewegungsbäder ab dem 5. postoperativen Tag im Vergleich zum Beginn der Bewegungsbäder nach Abschluß der Wundheilung auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität und die Patientenzufriedenheit untersucht.
Methode: Randomisierte, kontrollierte, multizentrische Studie mit 408 Patienten zur Beurteilung eines vorgezogenen Beginns der Bewegungsbäder ab dem 5. postoperativen Tag (n=189) im Vergleich zum Beginn der Bewegungsbäder nach Abschluß der Wundheilung (n=219) nach komplikationsloser Endoprothetik des Hüft- oder Kniegelenks. Die Erhebungsinstrumente umfassten den Western Ontario und McMaster Universities Osteoarthritis Index (WOMAC), SF-36, Lequesne Hüft/Knie Score, und die Patientenzufriedenheit. Hauptzielvariable ist WOMAC-Funktion. Die Daten wurden präoperativ, sowie 3, 6, und 12 Monate postoperativ erhoben.
Ergebnisse: Die präoperativen Charakteristika waren in beiden Gruppen sehr gut balanciert. Nach endoprothetischem Ersatz des Kniegelenks waren zu den Erhebungszeitpunkten 3 und 6 Monate für sämtliche Unterscores des WOMAC bessere Ergebnisse in der Gruppe der vorgezogenen Bewegungsbäder nachweisbar. Dieser Effekt war jedoch für keine der Zielvariablen statistisch signifikant. Die Effektstärke für die Hauptzielvariable bewegte sich zwischen 0,22 (6-Monats Follow-up) und 0,24 (3-Monats Follow-up).
Nach endoprothetischem Ersatz des Hüftgelenks wiesen sämtliche Unterscores des WOMAC zu allen postoperativen Erhebungszeitpunkten bessere Werte in der Gruppe der Bewegungsbäder nach Abschluß der Wundheilung auf. Dieser Effekt war jedoch für keine der Zielvariablen statistisch signifikant. Die Effektstärke für die Hauptzielvariable bewegte sich zwischen 0,01 (3-Monats Follow-up) und 0,18 (6-Monats Follow-up).
Diskussion: Der vorgezogene Beginn von Bewegungsbäders nach endoprothetischem Ersatz des Kniegelenks bewirkt eine Verbesserung der körperlichen Funktion in dem Ausmaß, wie sie auch durch nicht-steroidale Antipholgistika in der Behandlung der Gonarthrose erzielt wird. Nach endoprothetischem Ersatz des Hüftgelenks jedoch sollte der frühzeitige Beginn von Bewegungsbädern ab dem 5. postoperativen Tag vermieden werden.
