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Abhängigkeit des operativen Outcomes von Hüft TEPs anhand der Mondphasen – eine retrospektive Studie. Methodenvorstellung und vorläufige Ergebnisse
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Published: | October 16, 2008 |
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Fragestellung: Untersucht wurde die Frage, ob, wie sowohl von Wissenschaftlern als auch von Patienten behauptet,der Operationserfolg einer standardisierten OP mit der Stellung des Mondes zur Erde korrelieren könnte. Anlass hierfür war eine beobachtete Tendenz der Patienten, den Operationstermin so zu vereinbaren, dass nach dem Mondkalender ein möglichst günstiger Zeitpunkt/Zeitraum gewählt ist.
Material und Methoden: Ausgewertet wurden die in Form von Krankenberichten, OP-Protokollen und Röntgen- Aufnahmen vorliegenden Daten von 305 operativen Eingriffen mit totalendoprothetischem Ersatz des Hüftgelenks, die in einem Zeitraum von November 1993 bis November 2006 am Klinikum Großhadern durchgeführt wurden.
Dabei wurden, zur Zuordnung der OP-Zeiten zur Mondstellung, die Mondphasen (Vollmond, abnehmender Mond, Neumond, zunehmender Mond) in 4 etwa gleiche Zeiträume, zum andern die Mondentfernung vom OP-Ort in 3 Entfernungsgruppen (nah, mittel, fern) unterteilt.
Um eine Vergleichsrelation zu bekommen, wurde die Zuordnung der OP-Ereignisse zu den insgesamt 4 Operateuren untersucht. Dies war unter der Voraussetzung sinnvoll, dass keinerlei zufällige oder absichtliche Korrelation zwischen dem Einsatz der Operateure und den oben beschriebenen Mondereignissen erkennbar war.
Zur Bestimmung des OP-Erfolgs wurden u.a. die OP-Dauer, der Verlauf der Entzündungsparameter sowie des HB-Werts und die Verweildauer im Krankenhaus betrachtet. Durch Auswertung von Protokollen und Röntgenaufnahmen wurde auch die handwerkliche Qualität des Eingriffs (Abweichung vom leicht varischen Idealwinkel zwischen Prothesenschaft und Kortikalis) einbezogen.
Die Nachhaltigkeit des OP-Erfolgs, der sich am Wohlbefinden und der Dauer der Beschwerdefreiheit nach der OP messen ließe, musste unberücksichtigt bleiben, weil die Patienten nur teilweise in Großhadern weiter behandelt und beobachtet werden konnten.
Ergebnisse: Bei der Zuordnung der OP-Termine lässt sich feststellen, dass die geringste Häufung (61 OPs = 20%) bei Vollmond stattfand. Das könnte darauf hindeuten, dass die Bereitschaft der Patienten, sich in dieser Zeit operieren zu lassen, geringer als zu anderen Zeiten war, auch wenn die Abweichung von der Normalverteilung von 25% nicht zwingend markant ist. Andererseits weist der Zeitraum des zunehmenden Mondes, bei dem nach Annahme einschlägiger Vertreter der These von der Wirkung des Mondes auf den OP-Erfolg mit besonders hohem Risiko gerechnet werden müsste, die größte Häufung von Operationen (87 OPs = 28,5%) auf. Eine bestimmte Korrelation zwischen Mondstellung und Einsatz von Operateuren war nicht festzustellen. Das Auftreten von Komplikationsfällen ergab keine signifikante Korrelation zu bestimmten Mondphasen oder -entfernungen vom OP-Ort. Abbildung 1 [Abb. 1]