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Messung der Knochendurchblutung unter kontrollierter Hypotension: Nachweis einer Autoregulation vergleichbar dem Mechanismus der Niere
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Published: | October 16, 2008 |
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Einleitung: Frühere Arbeiten haben einen Autoregulationsmechanismus der Knochendurchblutung postuliert ohne ihn abschließend beweisen zu können. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Durchblutung der langen Röhrenknochen unter schrittweiser Hypotension mittels der fluoreszierenden Mikrosphärenmethode zu messen, um die Hypothese der Autoregulation zu klären.
Methodik: 10 weibliche Kaninchen erhielten in Narkose simultane linksventrikuläre Injektionen von fluoreszierenden Mikrosphären bei einem mittleren arteriellen Druck (MAD) von 100, 90, 80, 60, 40 und 30 mmHg. Beide Humeri, Femora und Tibiae wurden nach einem festgelegten Dissektionsschema in Proben aufgeteilt und die Fluoreszenz automatisiert gemessen und der Blutfluss berechnet.
Ergebnisse: Die Blutflussverteilung (Heterogenität) innerhalb eines jeden Röhrenknochens war zu allen Messzeitpunkten gleich. Der Vergleich der Blutflusswerte zwischen rechten und linken Röhrenknochen und den jeweiligen Regionen innerhalb eines langen Röhrenknochens ergab zu keinen Messzeitpunkten einen Unterschied. Unter leichter bis mittlerer Hypotension veränderte sich der regionale Knochenblutfluss in keiner der Knochenproben, wohingegen ein signifikanter Abfall der Durchblutung in allen Regionen des Röhrenknochens bei Reduktion des MAD ab 60 mmHg festgestellt wurde. Der Kurvenverlauf war vergleichbar zur Autoregulation der Nierendurchblutung.
Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse beweisen, dass die Durchblutung des Knochens einem Autoregulationsmechanismus unterliegt, der der Nierenautoregulation vergleichbar ist. Dieser hält bei Blutdruckabfällen die Durchblutung des Knochens zunächst konstant. Bei forcierter Hypotension hingegen ist die Knochendurchblutung hauptsächlich vom Perfusionsdruck abhängig und kann z.B. im Schock deutlich reduziert sein.