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Joint German Congress of Orthopaedics and Trauma Surgery

02. - 06.10.2006, Berlin

Übergewicht und Arthrose: Eine Metaanalyse publizierter Studien

Meeting Abstract

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  • A.-F. Groß - Orthopädie, Uniklinikum Dresden, Dresden, Germany
  • K.-P. Günther - Orthopädie, Uniklinikum Dresden, Dresden, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 92. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 47. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 02.-06.10.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. DocW.14.1.5-881

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Published: September 28, 2006

© 2006 Groß et al.
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Fragestellung: In den Industriestaaten ist eine zunehmende Bedeutung der Osteoarthrose als degenerative Gelenkerkrankung zu verzeichnen. Hier dominiert insbesondere die Osteoarthrose von Hüft- und Kniegelenken. In diesem Zusammenhang führt die ebenfalls ansteigende Häufigkeit von Übergewicht und Adipositas zu einer weiteren Belastung des Gesundheitssystems. Neben Gelenkschäden durch die Wechselwirkung zwischen Übergewicht und Gelenkdestruktion spielen verschiedene internistische Erkrankungen eine Rolle. Aufgrund dieser bekannten Risikofaktoren der Osteoarthrose erscheinen gezielte Untersuchungen zur Kausalität sinnvoll und notwendig. Die Kenntnis der Zusammenhänge zwischen Fettleibigkeit und Osteoarthrose ist für präventive Ansätze wie auch therapeutische Maßnahmen unverzichtbar und von großer Bedeutung.

Methodik: Es erfolgte eine Analyse der von 1975 bis 2004 publizierten epidemiologischen Studien, die sich mit Wechselwirkungen zwischen Übergewicht und degenerativen Gelenkerkrankungen befassen. Zur Auswertung kamen vier Längsschnitt-, acht Querschnitt-, drei Fall- Kontroll-Studien sowie eine Interventionsstudie, deren Ergebnisse beleuchtet und zueinander in Beziehung gesetzt wurden.

Ergebnisse: Insgesamt bestätigt die Datenanalyse den eindeutigen Zusammenhang zwischen Übergewicht bzw. Adipositas und der Entstehung von Arthrosen. Es muss davon ausgegangen werden, dass neben mechanischer Gelenküberlastung ebenso systemische Risikofaktoren eine bedeutende Rolle spielen. Da einige Studien eine Assoziation zwischen Fettleibigkeit und Arthrosen der der Finger- und Handgelenke mit hoher Prävalenz herausstellen, muss von additiven metabolischen Effekten auf die Entstehung der Osteoarthrose ausgegangen werden. Dabei könnten einige Faktoren eine lokale Wirkung entfalten, wohingegen parallel ebenfalls systemische Effekte denkbar sind. Im Rahmen der erarbeiteten Zusammenhänge kommt es ebenfalls zur Beleuchtung der Frage, ob inhaltliche Zusammenhänge als Kausalität oder Koinzidenz zu werten sind.

Schlussfolgerung: Die Initiierung dringend notwendiger präventiver Maßnahmen macht weitere Untersuchungen insbesondere auf dem Gebiet der biochemischen Vorgänge erforderlich. Unter Beachtung der aktuellen rasanten Gewichtszuname der Bevölkerung in allen entwickelten Ländern erscheint die Einleitung präventiver Maßnahmen dringend notwendig. Hier zeigen Studien, dass selbst bei bereits bestehendem Übergewicht eine Gewichtsreduktion die Entwicklung einer Arthrose verzögern sowie bestehende Beschwerden subjektiv lindern kann. Als besonders effektiv wird die Kombination diätetischer Maßnahmen mit moderater sportlicher Betätigung beschrieben.