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Joint German Congress of Orthopaedics and Trauma Surgery

02. - 06.10.2006, Berlin

Prognostische Faktoren von Weichteilsarkomen unter Berücksichtigung der Ergebnisse von 830 Patienten zwischen 1993 und 2004

Meeting Abstract

  • P.-U. Tunn - Universitätsmedizin Berlin, Charité Campus Buch, Klinik für Chirurgie und Chirurgische Onkologie, Berlin, Germany
  • P. Reichardt - Klinik für Medizinische Onkologie, Universitätsmedizin Berlin, Charité Campus Buch, Berlin, Germany
  • S. Koswig - Abteilung Strahlentherapie, Universitätsmedizin Berlin, Charité Campus Buch, Berlin, Germany
  • P.M. Schlag - Universitätsmedizin Berlin, Charité Campus Buch, Klinik für Chirurgie und Chirurgische Onkologie, Berlin, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 92. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 47. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 02.-06.10.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. DocW.11.2-501

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Published: September 28, 2006

© 2006 Tunn et al.
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Eine unzureichende Primärdiagnostik, hohe Lokalrezidivraten und fehlende allgemeingültige Therapiestudien stellen den derzeitigen Behandlungsstand von Patienten mit Weichteilsarkomen im Erwachsenenalter in Deutschland dar. Es wird über die Erfahrungen der Therapie von 830 Patienten eines 12-jährigen Behandlungszeitraumes berichtet.

Zwischen 1993 und 2004 wurden 830 Patienten (Geschlechtsverhältnis weiblich:männlich = 1:1,2) mit einem Weichteilsarkom behandelt. Das Durchschnittsalter betrug 56,5 Jahre (10-82 Jahre). 65,4% der Patienten stellten sich mit einem Primärtumor, die übrigen mit einem Rezidiv vor. Die Verteilung der Tumorstadien (UICC) war wie folgt: Stadium I: 17,8%, Stadium II: 42,8%, Stadium II: 15,2% und Stadium IV: 24,2%. 73,5% der Tumoren waren an den Extremitäten, 10,3% am Stamm, 8,5% im Retroperitoneum lokalisiert. Der häufigste Tumor war das Liposarkom (23,7%), gefolgt vom malignen fibrösen Histiozytom (16,6%) und dem Synovialsarkom (12,2%). In 56% der Fälle wurde eine multimodale Therapie vorgenommen, bei 44% ausschließlich operativ. Das Follow up beträgt im Median 48,2 Monate.

Bei 82,2% der Patienten wurde eine R0-Resektion erzielt. Extremitätenerhaltende Operationen wurden in 84,2% durchgeführt. Lokalrezidive traten in 18,6% der Fälle auf. Im Retroperitoneum war die Rezidivrate signifikant höher im Vergleich zu den Extremitäten. Die 5-Jahres-Gesamtüberlebensrate (5-JGÜR) betrug 66,9%. Die Prognose wurde in der multivariaten Analyse bestimmt von der R0-Resektion, dem Grading, der Tumorgröße, der Metastasierung und der Lokalisation. Hinsichtlich der histologischen Typisierung wiesen Patienten mit einem malignen peripheren Nervenscheidentumor die schlechteste Prognose auf (5-JGÜR: 49,9%), gefolgt vom malignen fibrösen Histiozytom (5-JGÜR: 59,7%) und dem Leiomyosarkom (5-JGÜR: 62,3%). Die beste Prognose hatten Patienten mit einem Liposarkom (5-JGÜR: 82%) und Synovialsarkom (5-JGÜR: 84,8%).

In der multivariaten Analyse stellen das Lokalrezidiv, die Metastasierung, der R-Status und die Tumorgröße die wichtigsten prognostischen Faktor dar. Eine adäquate Therapieplanung im multimodalen Konzept ist dementsprechend zu fordern.