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Klinische Ergebnisse des proximalen Humerusnagels Sirus bei Oberarmkopffrakturen
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Published: | September 28, 2006 |
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Fragestellung: Für die Versorgung proximaler Humerusfrakturen stehen neben bereits etablierten Plattenfixateuren auch proximale winkelstabile Marknägel zur Verfügung. Bei nahezu gleichem Indikationsspektrum sind diese über einen kleineren Zugang implantierbar. In der vorliegenden Arbeit wird der proximale Humerusnagel Sirus vorgestellt. Ferner werden Ergebnisse einer prospektiven Studie dieses Implantats analysiert.
Methodik: Das Hauptindikationsspektrum dieses Nagels liegt bei dislozierten 2- und 3-part Frakturen nach Neer. 4-part Frakturen stellen eine erweiterte Indikation dar. Die Reposition erfolgt, sofern möglich, geschlossen oder „mini-open“. Das kanülierte Implantat wird über einen anterior-acromialen Zugang eingebracht. Die Kopfverriegelung erfolgt über 3 winkelstabile Verriegelungsschrauben mit Hilfe eines Zielbügels, ebenso wie die distale Verriegelung. In einem Zeitraum von 2 Jahren wurden 46 Frakturen mit dem Sirus Nagel versorgt. Die klinisch und radiologische Untersuchung erfolgte prospektiv. Der Constant-Score wurde nach 3, 6 und 12 Monaten erhoben.
Ergebnisse: Von den 46 evaluierten Patienten hatten 27 eine 2-part und 19 eine 3-part Fraktur. Das mittlere OP-Alter betrug 69,4 (±14,5) Jahre. 32 Frakturen konnten geschlossen reponiert werden. 14 Patienten wurden über einen „mini-open“ Zugang operiert. Die mittlere OP-Zeit betrug 47,3 (±21) Minuten, bei einer Durchleuchtungszeit von 0,7 (± 0,4) Minuten. Bei 32 Patienten konnten gute bis sehr gute Ergebnisse erzielt werden (Constant Score >60). In 14 Fällen wurden befriedigende bis schlechte Ergebnisse festgestellt (Constant Score <60). Humeruskopfnekrosen wurden nicht beobachtet. Sekundäre Fragmentdislokationen zeigten sich bei 2 Fällen. Der mittlere Constant-Sore betrug 59,7 nach 3 Mon., 67,3 nach 6 Mon. und 79,6 nach 12 Monaten.
Schlussfolgerung: Der Sirus Nagel ist für die Behandlung von Humeruskopffrakturen geeignet. Die ersten klinischen Erfahrungen zeigen ein einfaches sowie komplikationsarmes Verfahren. Das funktionelle outcome der behandelten Patienten ist überwiegend gut bis sehr gut. Implantatspezifische Komplikationen sind gering. Große Tuberculum majus Fragmente sowie 4-part Frakturen limitieren die Indikation.