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Fix ex assistierte winkelstabile Verplattung: Kombination von Fixateur externe und interne bei Osteotomien der unteren Extremität
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Published: | September 28, 2006 |
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Fragestellung: Winkelstabile Implantate werden bei Umstellungsosteotomien, z.B. der Tibiakopfosteotomie, zunehmend eingesetzt (vgl. Lobenhoffer et al. Orthopäde 2004 Feb;33(2):153-60). Auch bei anderen Lokalisationen, z.B. bei der suprakondylären Umstellung mit Winkelplatten, finden sie klassischerweise Verwendung. Durch die Kombination mit einem Fixateur externe zum intraoperativen Erreichen und Halten der geplanten Korrektur bis zum Einbringen eines modernen winkelstabilen Systems (z.B. LISS) können die Vorteile dieser Systeme genutzt werden bei großer Genauigkeit der Korrektur. Die vorliegende Untersuchung soll die Anwendungsmöglichkeiten der modernen Plattenfixateure bei Umstellungsosteotomien aufzeigen; außerdem soll die Genauigkeit der Umsetzung der Planung ermittelt werden.
Methodik: 10 konsekutive Patienten mit Fehlstellungen der unteren Extremität wurden nach eingehender Fehlstellungsanalyse (vgl. z.B. Paley, JPediatrOrthop 2000 May-June(3):279-81) einer Korrekturosteotomie unterzogen und in diese prospektive Verlaufsstudie aufgenommen. Bei allen Fällen wurde die Umstellung Fixateur assistiert durchgeführt. Der mittels Angulatoren entsprechend des Korrekturwinkels eingestellte monolaterale Fixateur externe wird am Knochen angebracht. Der Fixateur wird abgenommen und die Osteotomie durchgeführt. Jetzt wird der Fixateur in begradigtem Zustand auf die liegenden Schanz-Schrauben wieder aufgebracht. Hierdurch erfolgt die gradgenaue Korrektur des Segments. Bei liegendem Fixateur erfolgt das Einbringen des winkelstabilen Implantats (LISS bzw. Tomofix) auf den korrigierten Knochen. Danach wird der Fixateur externe abgenommen. Die Nachbehandlung erfolgt mit Teilbelastung für 6 Wochen. Anhand der postoperativen Ganzbeinstandaufnahme wurde geprüft, wie genau die geplante Korrektur erreicht worden war. Alle Patienten wurden mindestens 6 Monate postop klinisch und radiologisch kontrolliert.
Ergebnisse: Es erfolgten 5 tibiale und 5 femorale Korrekturen bei zT komplexen Fehlstellungen. Komplikationen: 1 proximaler Ausriß eines LISS bei Osteoporose; Konsolidierung nach bikortikaler Refixation. 1 Fall von verzögerter Konsolidation tibial: Konsolidierung nach 12 Monaten postoperativ. 1 Thrombose. Infektionen oder Materialversagen wurden nicht beobachtet. Die mittlere Korrektur betrug 12,6 Grad, die Abweichung vom Korrekturziel betrug im Mittel 1,3 Grad.
Schlussfolgerung: Winkelstabile Platten bieten ähnliche Möglichkeiten (z.B. Einstellung einer Korrektur mit Versatz in der Osteotomie, minimal invasive Bohrloch-Meißel Osteotomietechniken, Verzicht auf Knochentransplantate) wie Umstellungen mit Fixateur externe (vgl. Pfeil et al. Orthopäde 2000 Jan;29(1):47-53) bei deutlich erhöhten Patientenkomfort. Durch Kombination mit einem intraoperativ benutzten Fixateur externe wird eine hohe Genauigkeit der Korrrektur erreicht und die limitierten Repositionsmöglichkeiten kompensiert.