Article
Femoroacetabuläres Impingement der Hüfte: Nutzen der Beurteilbarkeit von Knorpelqualität mittels dGEMRIC (delayed Gadolinoum Enhanced MRI of Cartilage)
Search Medline for
Authors
Published: | September 28, 2006 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: Ziel der durchgeführten Arbeit war es, mittels der Kontrastmittel-MRT Untersuchung dGEMRIC (delayed Gadolinoum Enhanced MRI of Cartilage) eine Aussage über Arthrosefrühstadien in Hüften mit Femoroazetabulärem Impingement treffen zu können.
Methodik: In einer retrospektiven Studie wurden die Daten von Patienten untersucht, die klinische und nativradiologische Zeichen eines Femoroazetabulären Impingement aufwiesen. Hierzu wurden 38 Hüften in 31 Patienten identifiziert, die sich einer Impingement-Operation unterzogen hatten und die präoperativ eine dGMRIC Untersuchung erhalten hatten. Die klinischen Symptome wurden mittels des WOMAC-Scores (Western Ontario and McMaster Universities Osteoarthritis) beurteilt. Die folgenden Messungen wurden zur Beruteilung der azetabulären und der femoralen Morphologie auf den AP Röntgenuebersichtsbildern des Beckens vorgenommen: Zentrum-Eck-Winkel (Wiberg), azetabulärer Index (Tönnis), Vorhandensein von Cross-Over-Zeichen und Posterior-Wall-Zeichen (Reynolds) sowie Femurkopf-Verhältnis (Murray). Der radiographische Schweregrad der Arthrose wurde nach der Tönnis Klassifikation eingeteilt und die minimale Gelenkspaltbreite wurde bestimmt. Im MRT wurde in schäg sagittaler Schnittführung der Alpha-Winkel bestimmt sowie das Vorhandensein von Labrumeinrissen beurteilt. Anschliessend wurde die Korrelation zwischen dem dGEMRIC-Index des Hüftknorpels mit den klinischen und radiologischen Befunden untersucht.
Ergebnisse: Das mittlere Alter der Kohorte betrug 25 Jahre [13-48]. Der mittlere Zentrum-Eck-Winkel war 31° [18-45]. Es bestand eine signifikante lineare Korrelation zwischen dem dGEMRIC Index und Schmerz (P<0.05). Es konnte keine Korrelation erstellt werden zwischen Schmerz und der Weite des Gelenkspaltes oder dem Arthrosegrad nach Tönnis. Ebenfalls konnte keine Korrelation erstellt werden zwischen dem dGEMRIC Index und den morphologischen Messungen der Hüftgelenke.
Schlussfolgerung: Mit Hilfe von dGMERIC ist es möglich, Frühstadien von Arthrose in Hüften mit FAI zu erkennen. Für dysplastische Hüften konnte bereits gezeigt werden, daβ der dGEMRIC Index eine bessere Messmethode für Arthrose ist als traditionelle radiologische Messmethoden. Die vorliegende Untersuchung unterstüzt die Hypothese, daβ dies ebenfalls auf Hüften mit femoroazetabulärem Impingement zutrifft. Die Ergebnisse osteoplastischer Operationen an Hüften mit femoroazetabulärem Impingement hängen von dem Ausmaβ der vorbestehenden Arthrose ab. Mit der Verbesserung der dGEMRIC-Technik könnte es bald möglich sein, präoperativ Aussagen über die Knorpelqualität treffen zu können und somit ungeeignete Kandidaten für Hüfgelenk-erhaltende Eingriffe zu identifizieren.