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Arthroskopische Therapie von chondralen Defekten des Talus mittels Mikrofrakturierung - Mittelfristige Ergebnisse im 3 Jahres Follow-up -
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Published: | September 28, 2006 |
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Fragestellung: Die Mikrofrakturierung hat zunehmende Verbreitung für die Therapie von umschriebenen Knorpeldefekten gewonnen. Ziel dieser prospektiven Studie war die Evaluation der klinischen und radiologischen Ergebnisse nach Mikrofrakturierung bei chondralen und osteochondrolen Schäden des Talus.
Methode: Zwischen April 2000 und Dezember 2004 wurden 132 Patienten mit umschriebenen Knorpeldefekten mittels Mikrofrakturierung am oberen Sprunggelenk behandelt. Zur Anwendung kam ein gebräuchliches Mikrofrakturierungs-Set mit unterschiedlich gekrümmten Ahlen. Die 96 Männer und 36 Frauen waren durchschnittlich 31,3 Jahre alt (21 – 52 Jahre) und wiesen eine Beschwerdesymptomatik über 13 Monate auf (6 – 27 Monate). In 39 Fällen lag der Talusdefekt lateral, in 93 Fällen medial. Die durchschnittliche Größe betrug 1,4 qm. Praeoperativ wurde ein MRT durchgeführt, welches nach 6 und 12 Monaten wiederholt werden konnte. Das Schmerzausmaß, das Bewegungsausmaß, das Aktivitätslevel und die Lebensqualität der Patienten wurden prae- und postoperativ an Hand des AOFAS-Scores, des Pförringer-Scores, des Kofoed-Ankle-Scores und des Tegner-Aktivitäts-Indexes evaluiert.
Resultate: 91 der 108 Patienten, die nachuntersucht werden konnten waren mit dem Operationsergebnis zufrieden oder beurteilten dieses noch besser. Sämtliche der subjektiven, semiobjektiven oder objektiven in die Scores eingehende Parameter zeigten sich verbessert. Die kernspintomographische Untersuchung zeigte nach 6 Monaten sich im Verbund befindliche Knorpelflächen mit allerdings noch deutlichen Signalunregelmäßigkeiten.
Schlussfolgerung: Die Mikrofrakturierung scheint eine effiziente Behandlungstechnik von traumatisch oder degenerativ bedingten umschriebenen chondralen Defekten des Talus darzustellen. Obwohl die Defekte sich nur mit Faserknorpel auffüllen, welcher nicht die biologischen und mechanischen Eigenschaften des Ursprungsgewebes aufweist, ist das klinische Ergebnis dieser Behandlungsmethode in der Mehrzahl der behandelten Fälle gut bis sehr gut.