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Joint German Congress of Orthopaedics and Trauma Surgery

02. - 06.10.2006, Berlin

Einfluss des operativen minimal invasiven Zuganges in der Hüftendoprothetik auf das postoperative Gangmuster

Meeting Abstract

  • M. Hildebrand - Klinik für Orthopädie, Martin-Luther-Universität, Halle/Saale, Germany
  • M. Wimmer - Department of Orthopedics, Rush University Medical Center, Chicago/Illinois, United States of America
  • R.A. Berger - Department of Orthopedics, Rush University Medical Center, Chicago/Illinois, United States of America
  • C. Della Valle - Department of Orthopedics, Rush University Medical Center, Chicago/Illinois, United States of America
  • J.O. Galante - Department of Orthopedics, Rush University Medical Center, Chicago/Illinois, United States of America

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 92. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 47. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 02.-06.10.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. DocW.4.1.3-1212

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Published: September 28, 2006

© 2006 Hildebrand et al.
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Fragestellung: Immer wieder wird von exzellenten Ergebnissen nach minimal invasiv implantierten Endoprothesen berichtet. Es stellt sich aber die Frage ob es objektive Parameter für diese Feststellungen gibt. Erreichen die Patienten kurzfristig ein normales Gangbild? Gibt es Unterschiede im Outcome verschiedener minimalinvasiver Methoden? Bestehen Vorteile im frührehabilitativen Verhalten?

Methodik: Es wurde eine nicht randomiesierte Verleichstudie von 3 minimal invasiven Zugängen in Hinblick auf das postoperative Gangmuster im Vergleich zu einer Kontrollgruppe durchgeführt.Zwei Operateure führten die „two incision“(1)Technik, den anterolateralen(2)und den posterioren(3) minimal invasiven Zugang an 31 Patienten durch. Die Ganganalyse erfolgte 3,6 und 12 Wochen postoperativ. Zur Auswertung wurden folgende Parameter herangezogen: Kraftmomente des Hüftgelenks,Geschwindigkeit sowie Schrittlänge und –folge. Der WOMAC und Harris Hip Score wurden zu den o.g. Zeitpunkten erhoben. Die statistische Auswertung erfolgte mit SPSS 11.0 Programm.

Ergebnisse: 3 Wochen postoperativ waren 11 von 12 Patienten der Gruppe 1 in der Lage ohne Hilfsmittel zu gehen,in Gruppe 2 nur 3 von 11 und in Gruppe 3 nur einer von 7, so daß eine Aussage zu diesem Zeitpunkt nur in der Form möglich war,daß die Gruppe 1 deutliche Vorteile den beiden anderen Gruppen gegenüber besaß. Die Ergebnisse nach 6 Wochen bezüglich Geschwindigkeit, Schrittfolge –und länge waren signifikant besser in Gruppe 1 gegenüber den anderen Gruppen(p<0,02). Vergleicht man die Kraftmomente so zeigen alle operierten Patienten signifikant niedrigere Werte (p<0.05) gegenüber der Kontrollgruppe. 6 Wochen postoperativ ist im Harris Hip Score in der Gruppe 1 signifikant höher im Vergleich zu beiden anderen Gruppen. Diese Unterschiede waren 12 Wochen postoperativ nicht mehr nachweisbar. Keine Unterschiede fanden sich im Gruppenvergleich in der Hüftbeweglichkeit während des Ganges allerdings signifikant schlechter gegenüber der Kontrollgruppe(p<0.001 nach 6 Wochen; p>0.003 nach 12 Wochen). Im subjektiven WOMAC Score konnten wir keine Unterschiede in der Zeit finden.

Schlussfolgerung: Das Gangmuster minimal invasiv operierter Patienten ist auch12 Wochen postoperativ nicht mit einem normalen Gang vergleichbar, die Kraftmomente innerhalb der Gruppen waren nicht signifikant unterschiedlich. Das Gangbild wird offenbar nicht durch die OP-Technik eher durch die präoperative Pathologie beeinflußt. Wichtig für das postoperative Outcome ist eine intensive physiotherapeutische Nachbehandlung um eine frühere Rehabilitation zu erreichen. Patienten der „two-incision“ Gruppe zeigten in dieser Studie im Vergleich eine schnellere Rehabilitation.