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Femurale Fixation von Hamstringtransplantaten bei VKB-Plastik mit resorbierbaren Pins. Konsekutive MRT Befunde bis zu 5 Jahren postoperativ
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Published: | September 28, 2006 |
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Fragestellung: Bei der Verwendung von Hamstringsehnen für die VKB-Plastik sind die Anforderungen an eine suffiziente Fixierung des Transplantates bisher noch nicht zufrieden stellend erfüllt. Resorbierbare Pins (Mitek® RIGIDfix) für die femurale Fixation scheinen eine Verbesserung darzustellen. Gibt es bei dieser Technik unerwünschte Ereignisse und wie verläuft die Biodegradation der RIGIDfix-Pins im MRT?
Methodik: Seit Januar 2000 werden in unserer Klinik bei VKB-Plastik mit Hamstring-Transplantaten femoral Rigid-fix-Pins verwendet. 10 Patienten konnten wir in eine prospektive Studie aufnehmen und nach einem sowie 2 Jahren postoperativ ein MRT durchführen. Bei 9 dieser Patienten konnten wir erneut nach mehr als 5 Jahren (66,4 Monate) ein MRT anfertigen. Es kamen PD-, T1- und T2-gewichtete SE-Sequenzen und Flash-Sequenzen zum Einsatz. Das durchschnittliche Alter der Patienten zum OP-Zeitpunkt lag bei 31 Jahren (18 - 50 Jahre). Neben einer klinischen Untersuchung wurden der IKDC, ein visueller Analogskala-Bogen von 28 (maximal gut) - 280 Punkte (maximal schlecht) und eine KT-1000-Messung erhoben.
Ergebnisse: 5 Jahre postoperativ reduzierte sich im Seitenvergleich die maximale manuelle Translationsdifferenz von 5,3 mm auf 0,7mm (KT-1000). Im IKDC-Score erzielten 2 Patienten A und 7 Patienten B. Das durchschnittliche postoperative Ergebnis in der Visuellen Analogskala betrug 52,0 Punkte (28 – 85 Punkte). Im MRT war in 2 Fällen ein geringer Erguss festzustellen. In allen Fällen war das Transplantat intakt. Bei 3 Patienten kam es im Bereich der Rigid-fix-Pins zu Metallartefakten. Die Pins stellten sich sowohl in der T1- als auch der T2-Gewichtung fast signalfrei dar und zeigten keine Signalveränderungen in der umgebenden Spongiosa. Auch nach 5 Jahren bestanden keine deutlichen Resorptionszeichen sowie keine entzündlichen Reaktionen um die Pins.
Schlussfolgerung: Die femurale Fixation beim Ersatz des vorderen Kreuzbandes durch ein 4-fach-Semitendinosustransplantat mit Rigid-fix ist eine operativ sicher und schnell durchführbare Technik. Man erzielt eine gute Primärstabilität bei gelenknaher Fixierung. Im untersuchten, jedoch sehr kleinen Krankengut, bestätigten die MRT-Befunde die gute Verträglichkeit der Implantate. Dabei sind die klinischen Ergebnisse mit bisher gängigen Fixationsmethoden vergleichbar. Das weitere Schicksal der Pins durch Verlaufskontrollen zu beobachten, erscheint sinnvoll und notwendig.