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Joint German Congress of Orthopaedics and Trauma Surgery

02. - 06.10.2006, Berlin

Sind TiN Beschichtungen geeignet zur Oberflächenmodifikation von CoCr- Legierungen bei Patienten mit Allergien?

Meeting Abstract

  • A. Schuh - Research Unit Orthopädie /Chirurgie, Klinikum Neumarkt, Neumarkt, Germany
  • U. Holzwarth - MedTitan, Erlangen, Germany
  • J. Göske - Zentrum für Werkstoffanalytik Lauf, ZWL, Lauf, Germany
  • W. Kachler - Zentrum für Werkstoffanalytik Lauf, ZWL, Lauf, Germany
  • G. Zeiler - Orthopädische Klinik Wichernhaus, Krankenhaus Rummelsberg, Rummelsberg, Germany
  • W. Hönle - Abteilung für Orthopädische Chirurgie, Klinikum Neumarkt, Neumarkt, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 92. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 47. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 02.-06.10.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. DocE.3.2-638

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgu2006/06dgu0090.shtml

Published: September 28, 2006

© 2006 Schuh et al.
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Eine Vielzahl von Untersuchungen beschäftigt sich mit allergischen Reaktionen auf synthetische Materialien, insbesondere auf metallische Bestandteile, die auch in der orthopädischen Chirurgie verwendet werden. In Kasuistiken werden als allergische Reaktionen gegen Metallimplantate lokalisierte oder generalisierte Ekzeme, Urtikariaschübe, persistierende Schwellungen, sterile Osteomyelitis und Fälle von aseptischer Implantatlockerung beschrieben. Nickel, Kobalt und Chrom sind als klassische Kontaktallergene bekannt Bei Patienten mit Nickel-, Kobalt- oder Chromallergie wird als Alternative die Verwendung von Titanimplantaten oder Titanlegierungen auf Grund der höheren Korrosionsresistenz, der exzellenten Biokompatibilität und der fehlenden Sensibilisierung empfohlen. Bei zementierten Implantaten aus CoCr- Legierungen stellen Beschichtungen wie TiN oder Diamant eine Alternative dar. Kritiker derartiger Beschichtungen führen die Gefahr von Abplatzern der Beschichtung an, da im Vergleich zur CoCr- Legierung die Beschichtung sehr hart ist.

4 wegen aseptischer Lockerung gewonnene TiN beschichtete CoCr Köpfe und 4 TiN beschichtete anisotrope Vektorpfannen der ersten Generation aus einer Titanlegierung wurden rasterelekronenmikroskoposich in Hinblick auf Abplatzer und Verschleißspuren untersucht.

Bei den CoCr Köpfen konnte in einem Fall ein Abplatzer gefunden werden, der Aufbruch war in der Region einer blasenartigen Auftreibung der Beschichtung zu verzeichnen. Bei den beschichteten Pfannenkomponenten aus einer Titanlegierung waren keinerlei Abplatzer zu verzeichnen, insbesondere nicht im Bereich der Basis der sehr flexiblen Spangen der anisotropen Vektorpfanne.

TiN Beschichtungen sind sowohl für die Beschichtung von CoCr- als auch Titanlegierungen geeignet, wenn diese von einer hohen Qualität sind, die zu beschichtende Oberfläche sorgfältig vorbereitet und gereinigt und die Beschichtung sorgfältig durchgeführt wird, um so Inhomogenitäten und Blasenbildungen mit entsprechenden Abplatzern der Beschichtung zu vermeiden. TiN Beschichtungen stellen eine interessante Möglichkeit dar, zementierte CoCr Legierungen auch bei Patienten mit bekannten Co, Cr oder Ni- Allergien zu verwenden.