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Fußerhaltende Operationen bei abakteriellen und bakteriellen Rückfußdestruktionen
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Entzündungsbedingte Knochendestruktionen sehen wir einerseits beim Charcot-Fuß, einem lokalisierten entzündlichen Knochenschwund auf dem Boden einer Neuropathie, und bei posttraumatischen/postoperativen Osteomyelitiden. Knochenschwund und Entzündung können sich rasch ausbreiten, so dass wegen allgemeiner Gefährdung, gravierender Fehlstellung und schlechter Heilungsaussicht regelmäßig die Indikation zur Amputation diskutiert wird.
Methoden
Patienten: Wir berichten von 64 Patienten mit erheblichem Knochenverlust, davon 12 OM und 52 CF, bei denen es in 20 Fällen zu einer bakteriellen Besiedelung gekommen war. Beteiligt waren der Talus (n=64), der Calcaneus (25) und die Tibia (21). Die operative Behandlung bestand im konsequenten Knochen-Weichteil-Debridement (KWD) und in der Arthrodese: tibio-talar (15), talo-calcanear (10), tibio-calcanear (39) durch Schrauben (22) oder Platten (42). Beim bakteriellen Infekt erfolgte zusätzlich die Vakuum-Behandlung mit Antibiose.
Ergebnisse
In 45 Fällen ist es zur direkten knöchernen Heilung und in 9 Fällen nach Revision gekommen. Bei 5 Patienten steht die Heilung noch aus. In 5 Fällen war der Infekt wegen fehlender Entlastung durch die Patienten nicht zu beherrschen, so dass amputiert werden musste.
Schlussfolgerungen
Schwere entzündliche Destruktionen an Rückfußknochen lassen sich durch adäquates KWD, Infektsanierung und stabile Arthrodese fußerhaltend sanieren. Voraussetzung ist ausreichende Durchblutung und Entlastung für 8-12 Wochen. Wünschenswert ist die frühzeitige Versorgung, weil knochensparend und taluserhaltend.