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Rotationsfehlstellung der Femurkomponente als häufige Ursache des unklaren Knieschmerzes nach Knieendoprothesenimplantation
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Persistierende Beschwerden nach Knie-TEP sind ein relevantes Problem der orthopädischen Praxis. Bei Ausschluss einer Infektion und in der nativradiologischen Diagnostik regelrechter Implantatlage wird in Ermangelung einer Ursache oft vom "unklaren Knieschmerz" gesprochen. Durch das diagnostische Raster fallen dabei Rotationsfehler der TEP. Wir haben daher im Rahmen einer prospektiven Studie die Inzidenz von Komponentenfehlrotationen bei unklaren Knieschmerzen untersucht.
Methodik
Es wurden 10 Patienten (Durchschnittsalter 68 Jahre) mit persistierenden Beschwerden nach Knie-TEP mit einem mittleren Follow-up von 9 Monaten prospektiv klinisch (Knee Society Score) und nativradiologisch nachuntersucht. Zusätzlich wurden CTs der Knie-TEPs durchgeführt und hinsichtlich der Komponentenrotationen ausgewertet. Infektionen wurden durch Kniegelenkspunktion ausgeschlossen.
Ergebnis
Sämtliche Punktate waren steril. Radiologisch waren weder Lockerungs- noch Infektzeichen nachweisbar. Sowohl Tibia- als auch Femurkomponenten zeigten in keinem Fall eine Fehlstellung in der Frontal- oder Sagittalebene. In 8 Fällen ließ sich eine Innenrotationsfehlstellung der Femurkomponente von durchschnittlich 6° (4°-10°) nachweisen. Nur 2 Prothesen zeigten eine regelrechte Rotation der femoralen und tibialen Komponente.
Schlussfolgerung
Bei unklaren Knieschmerzen nach Knieendoprothesenimplantation ist die Durchführung eines CTs zur Bestimmung der Komponentenrotation indiziert. Bei Vorliegen einer Rotationsfehlstellung ist eine Korrektur im Rahmen eines Revisionseingriffs indiziert