Article
Belastungszyklen und Überlastungsphasen beim Gehen mit Gehstützen
Search Medline for
Authors
Published: | November 11, 2003 |
---|
Outline
Text
Die Teilbelastung ist nicht selten nach Verletzungen oder Operationen eines Beines zur Sicherstellung der ungestörten Knochen- oder Sehnenheilung notwendig. Frühere Untersuchungen zeigen die koordinativen Schwierigkeiten vor allem älterer Patienten, die verordnete Teilbelastung einzuhalten. Selbst wenn die Teilbelastung durch eine intensive Übungsbehandlung mit den Patienten trainiert wird, bleibt dennoch die Gefahr der Überlastung bestehen. Dabei sollte nun der Einfluss der Gehstützen auf die Bodenreaktionskräfte geprüft werden.
Bei 40 Patienten mit orthopädischen oder traumatologischen Operationen an einem Bein wurde nach Einüben der Teilbelastung eine Ganganalyse mit zwei Kraftmessplatten (Firma Kistler) sowie zwei Gehstützen mit integrierten Kraftaufnehmern und Inclinometern durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen eine zu geringe Entlastung des Beines durch einen zu späten oder falschen Einsatz der Gehstützen. Bei einer Verlängerung der Gehstützen kann eine frühere und meist auch größere Krafteinleitung über die Gehstützen - verbunden mit einer geringeren Belastung des Beines - beobachtet werden. Im Anschluss wurde die Prozedur bei einem Teil der Patienten mit verlängerten Gehstützen wiederholt.
Die Ergebnisse erfordern grundsätzlich eine höhere Einstellung der Gehstützen, wobei eine temporär höhere Belastung in den Hand-, Ellbogen- und Schultergelenken zugunsten der Entlastung des Beines in Kauf zu nehmen ist. Zudem verlangen bei der Gangschule die Zeitpunkte von Fuß- und Gehstützenaufsatz besondere Aufmerksamkeit.
Literatur
JÖLLENBECK, T./BAUER, Leipzig 2002