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Primärer bilateraler Kniegelenksersatz - ist eine erschwerte postoperative Rehabilitationsphase zu erwarten?
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Published: | November 11, 2003 |
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Wir stellten in einer retrospektiven Studie die Frage, wie die postoperative Rehabilitationsphase sich bei primären bilateralen Gelenksersatz darstellt.
Im Jahr 2002 wurden 199 primäre Knieendoprothesen bei 168 Patienten implantiert. 31 Patienten (18, 5 %) davon wurden primär bilateral versorgt. Das O-Alter lag im Gesamtkollektiv bei 72, 8 a (58 - 86 a) mit gleichem Verteilungsmuster. Die Operationen erfolgen standardmäßig Tibia zementiert, Femur zementfrei, in keinem Fall erfolgte der primäre Patellaersatz. Zur Anwendung kam das System Scorpio® CR mit rotierender Plattform (Stryker® Howmedica Osteonics). Die primär bilateral versorgten Patienten (n : 31) wurden seriell operiert. Bei allen Patienten erfolgte eine standardisierte vollbelastende Mobilisierung und CPM.
Der stationäre Aufenthalt lag bei den einseitig operierten Kniegelenken bei O 12, 4 d (9 - 24 d), bei den bilateral versorgten bei O 13, 1 d (12 - 21 d). In der erreichten ROM am Entlassungstag zeigte sich im Gesamtkollektiv kein Unterschied (80 - 120°, O 95°). Hinsichtlich der Komplikationsrate waren auch keine Unterschiede zu erheben (> 1,5 %).
Der primäre bilaterale Kniegelenksersatz zeigt keinen signifikanten Unterschied in der postoperativen Rehabilitationsphase. Die Pathologie, die meist bilateral vorliegt, wird mit einem Spitalsaufenthalt behoben. Die Rekonvaleszentenzeit, die sich bei zweizeitigem Vorgehen bis zu einem Jahr verlängern kann, wird erheblich verkürzt und der zweimalige Aufenthalt in einem Rehab-Zentrum fällt weg.