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CT basierte Navigation von Pedikelschrauben - Ein Muss beim M. Bechterew?
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Der M. Bechterew geht mit einer signifikant höheren Inzidenz an Kompressionsfrakturen der thorakalen und thorakolumbalen Wirbelsäule einher. Die Wirbelkörperfraktur bei der M. Bechterew Erkrankung stellt aus biomechanischen Gründen immer eine OP-Indikation dar. Aufgrund der erheblichen knöchernen Veränderungen besteht immer eine erschwerte anatomische Ausgangssituation, die ein Auffinden der Pedikel in konventioneller Instrumentationstechnik erschwert. Es ist mittlerweile bekannt, dass die computer-navigierte, CT-basierte Platzierung der Pedikelschrauben der konventionellen Methode sowohl an der Brust- als auch an der Lendenwirbelsäule an Präzision signifikant überlegen ist. Deshalb ist gerade beim M. Bechterew die navigierte Instrumentation der Pedikelschrauben als Standard zu fordern.
Methoden
Bei einem 50 jährigen Patienten mit fortgeschrittenem M. Bechterew, wurde bei rasch zunehmenden neurologischen Ausfällen im Sinne einer beinbetonten Paraparese eine chronische Bechterewfraktur bzw. Pseudarthrose mit massiver Spinalkanalstenose in Höhe BWK 10/11 diagnostiziert. Zunächst wurde wegen der neurologischen Symptomatik eine notfallmäßige Laminektomie durchgeführt. Bei der nun bestehenden erheblichen Instabilität mit extrem unübersichtlicher Anatomie aufgrund der Grunderkrankung führten wir die dorsale Instrumentation nach präoperativem Planungs-CT navigiert durch. Verwendet wurde dabei ein passives optisches Navigationssystem (VectorVision II, Fa. BrainLab). Instrumentiert wurde von BWK10 bis BWK12.
Ergebnisse
Im Zeitraum von 1986 bis 2000 wurden 8 Patienten mit Frakturen der Brust- und Lendenwirbelsäule bei bekanntem M. Bechterew mit konventioneller OP Technik von dorsal instrumentiert. Bei allen Patienten wurden im postoperativen CT Fehllagen der Pedikelschrauben beobachtet, die zwar ausnahmslos nicht revisionspflichtig waren, aber dennoch das erhöhte Risiko für Bechterew-Patienten belegen. Die postoperative durchgeführte CT im beschriebenen Fall zeigte eine optimale Lage alle vier Pedikelschrauben. Aufgrund der sicheren Verankerung des Implantates und rückläufiger neurologischer Symptomatik konnte die Mobilisation postoperativ zügig erfolgen.
Schlussfolgerungen
Bei M. Bechterew oder degenerativ bedingten anatomisch veränderten Wirbelsäulen, ist die CT basierte Navigation von Pedikelschrauben aufgrund der eindeutig überlegenen Präzision als Standard zu fordern.