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Die Behandlung der Clavikulapseudarthrose - welches Implantat eignet sich am besten?
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Die Plattenosteosynthese in Verbindung mit einer autologen Spongiosaplastik stellt den Standart in der Behandlung der Clavikulapseudarthrose mit Durchbauungsraten bis zu 94% beim Ersteingriff dar. Bei Reeingriffen wurden Infektraten von bis zu 6% beschrieben. Es ergibt sich die Frage, ob durch multi-direktional winkelstabile Plattensysteme Knochenheilungsstörungen reduziert und somit Revisions-eingriffe und Komplikationen im Vergleich zu anderen Plattensystemen vermieden werden können.
Methodik
Im Rahmen einer retrospektiven Studie (Zeitraum von 1/1994-9/2001) wurden an drei Patienten-kollektiven (46 Patienten) mit Clavikulapseudarthrosen, 3 verschiedene Plattensysteme (Gruppe A: LCDCP, Gruppe B: Rekonstruktionsplatte, Gruppe C: Plattenfixateur interne) verglichen. In allen Fällen wurde eine autologe Spongiosaplastik durchgeführt.
An postoperativen Komplikationen fanden sich in der Gruppe A zwei Parästhesien im Narbenbereich, in Gruppe B ein Schraubenbruch mit sekundärer Instabilität ( Umstieg auf den Plattenfixateur interne) und zwei Parästhesien im Narbengebiet sowie in Gruppe C keine. Postoperative Infekte traten nicht auf.
Ergebnisse
Von 46 Patienten konnten 43 (93,48%) nachuntersucht werden ( Gruppe A: 88,9%, Gruppe B: 93,8%, Gruppe C: 100%). Sämtliche Pseudarthrosen heilten knöchern aus. Mit Ausnahme des primären Implantatversagens in der Gruppe B, kam es zu keinem weiteren Materialversagen. Auch Spätinfektionen waren nicht zu verzeichnen. Bei 4 Patienten (A:1, B:1, C:2) fanden sich endgradige Bewegungseinschränkungen der Schultern, die bei 2 Polytraumata und einem posttraumatischen , rückläufigen Plexusschaden nicht dem entsprechenden Implantat angelastet werden können. Die postoperativ vorgefundenen 4 Parästhesien im Narbengebiet waren bei 2 Patienten nicht mehr nachweisbar. In Gruppe C konnte trotz der meisten Voroperationen, der längsten Zeitdauer der Pseudarthrose und dem höheren Lebensalter der Patienten in 100% eine knöcherne Heilung ohne Implantatversagen erzielt werden.
Schlußfolgerung
Sämtliche untersuchte Plattensysteme erwiesen sich in der Verbindung mit einer autologen Spongiosaplastik zur Therapie der Clavikulapseudarthrose als geeignet. Bei schlechter Weichteil/Knochensituation aufgrund mehrerer Voroperationen oder bei lange vorbestehenden Pseudarthrosen sehen wir jedoch Vorteile bei der Verwendung des multidirektional winkelstabilen Plattenfixateur interne aufgrund der höheren Stabilität bei problematischen Ausgangssituationen.