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Klinische Wertigkeit des ISO-C 3D bei der Fersenbeinosteosynthese.
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Die konventionell-radiologische intraoperative Bildgebung erlaubt keine vollständige Beurteilung der sphärischen Facies articularis talaris posterior (FATP) des Calcaneus. In einer prospektiven Studie wurde überprüft, ob die intraoperative ISO-C 3D-Untersuchung Gelenkstufen in der FATP mit CT-Qualität abbilden kann.
Methoden
In die Studie wurden konsekutive Patienten eingeschlossen, bei denen eine osteosynthetische Versorgung einer intraartikulären Fersenbeinfraktur erfolgte. Das Operationsergebnis wurde intraoperativ konventionell radiologisch dokumentiert; als diagnostischer Referenzstandard wurde in jedem Fall eine prä- und postoperative CT-Diagnostik durchgeführt. Die FATP wurde in drei Sektoren (ventraler=1, mittlerer=2, dorsaler=3)unterteilt, im axialen und im sagittalen Schnittbild mit Hilfe digitaler Röntgentechnik analysiert und hinsichtlich der Endpunkte Stufe, Fragmentdehiszenz und Schraubenlage überprüft. Die Anwendung der ISO-C 3D-, CT- und Röntgenbilder erfolgte durch zwei unabhängige Untersucher (Unfallchirurgen). Ermittelt wurden zudem Befundungssicherheit und Bildqualität. Die Beobachterübereinstimmung wurde mit gewichteten kappa-Werten beschrieben. Die Effektivität der ISO-C 3D Untersuchung im Vergleich zum CT wurde durch Sensitivität (SN), Spezifität (SP) und Likelihood ratios (LR) mit 95% Konfidenzintervall [95%KI] dargestellt. Positive LRs über 10 erlauben den sicheren Nachweis einer relevanten Gelenkstufe.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 43 Patienten (37 Männer, 6 Frauen, mittl. Alter 38,3±SD 12,4 Jahre) unter Einsatz des ISO-C 3D operiert (Sanders 1: n=25, Sanders 2: n=17, Sanders 3: n=1). In den intraoperativen Broden-Aufnahmen wurden 10 sichere Gelenkstufen in der FATP diagnostiziert, von denen n=3 eine Höhe über≥ 2mm zeigten. In 14 Fällen (32%) war die Broden-Aufnahme nicht sicher beurteilbar. Die intraoperative ISO-C 3D-Diagnostik ergab n=8 (CT: n=10) Gelenkstufen im Sektor 1, davon n=2 (CT: n=2)≥2 mm. Die positive LR betrug 51,0 bei einer SN von 0,77 [95% KI 0,65-0,90] und einer SP von 0,98 [0,95-1,00]. Im Sektor 2 konnten n=17 Gelenkstufen (CT n=19) diagnostiziert werden, von denen n=4 (CT: n=5)≥2 mm waren. Die LR+ betrug 47,9 (SN: 0,92[0,84-1,00], SP: 0,98 [0,94-1,00]). Im Sektor 3 konnten n=18 (CT: n=19) Gelenkstufen ermittelt werden. Davon waren n=6 (CT: n=6)≥2 mm. Die LR+ betrug 20,6 (SN: 0,89 [0,80-0,99), SP: 0,96 [0,89-1,00]. Die Beobachterübereinstimmung in der Beurteilung der Bildqualität lag beim ISO-C 3D für die axiale und seitliche Geometrie bei 0,85 und 0,64, beim CT bei 0,82 und 0,58. Für Befundungssicherheit wurden kappa-Werte von 0,69 bzw. 1,00 ermittelt. In ihren Befundungsergebnissen unterschieden sich Untersucher 1 und 2 nicht signifikant voneinander.
Schlussfolgerungen
Der ISO-C 3D als neues, intraoperativ einsetzbares, bildgebendes Verfahren besitzt nahezu CT-Qualität und erlaubt die sichere Beurteilung der FATP des Calcaneus.