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Versagen der Knie-Totalendoprothetik beim Infektverlauf - ist die Versteifung mit Modul-Implantat eine konkurrenzfähige Alternative?
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Kniegelenkstotalendoprothesen werden jährlich in Deutschland 10.000-fach implantiert. Selbst bei einer Infektionsrate von nur 1% resultieren daraus einige Hundert neu hinzukommende Fälle pro Jahr. Entsteht nach Infektsanierung und Revisionsendoprothetik ein Infektrezidiv, steht häufig die Versteifungsoperation als therapeutische Option zur Diskussion. Neben den traditionellen Verfahren steht ein modulares Knieartrodesen-Implantat (System Fa. Brehm) zur Verfügung. Ist dieses Verfahren eine Alternative zur wiederholten Revisionsendoprothetik?
Methodik
Zwischen 01.01.01 und 30.09.02 wurde bei 23 Patienten ein Kniegelenk mit einem versteifenden modularen Implantat (Kniearthrodesen-Modul-Titan, Fa. Peter Brehm) versorgt. Alle Patienten, die im genannten Zeitraum wegen einer Infektion einer Kniegelenkstotalendoprothese an unserer Klinik aufgenommen werden mußten, wurden prospektiv erfaßt. Untersucht wurden die frühen Behandlungsergebnisse (follow up 6-24 Monate) hinsichtlich -Infektrezidive, -Implantatversagen, -Schmerz, -Funktion/Belastbarkeit, -Patientenzufriedenheit.
Ergebnis
Die Versteifung mit Dauer-Implantat erwies sich im noch kurzen Nachuntersuchungszeitraum als effektives Verfahren. In zwei Fällen trat ein Infektrezidiv auf, das in einem Fall mit einer Implantatlockerung vergesellschaftet war. Der eine Fall mußte nach erfolglosen Revisionsoperationen zur neuerlichen Infektsanierung im Oberschenkel amputiert werden. Im zweiten Fall ist derzeit das Regime zur Infektsanierung im Gange. In den übrigen 21 Fällen kein Implantatversagen (z.B. Lockerung), die Gehfühigkeit bedarf in Einzelfällen der Verwendung von Unterarmgehstützen. Die Patientenzufriedenheit zeigte eine hohe Korrelation zur Ausgangssituation. Je länger die Leidensgeschichte und je größer die Zahl der durchgemachten Operationen, desto höher die Akzeptanz der Versteifung.