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67. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
89. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
44. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie

11. bis 16.11.2003, Messe/ICC Berlin

Primärbehandlung des Weichteilschadens bei drittgradig offenen Frakturen der unteren Extremitäten mit einem V.A.C.® Wundverband.

Meeting Abstract (DGU 2003)

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  • corresponding author Marius Keel - Klinik für Unfallchirurgie,Universitätsspital Zürich, Rämistrasse 100, 8091, Zürich, Phone: 0041-1255-3657, Fax: 0041-1255-5047
  • L. Labler - Klinik für Unfallchirurgie,Universitätsspital Zürich, Rämistrasse 100, 8091, Zürich, Phone: 0041-1255-3657, Fax: 0041-1255-5047
  • O. Trentz - Klinik für Unfallchirurgie,Universitätsspital Zürich, Rämistrasse 100, 8091, Zürich, Phone: 0041-1255-3657, Fax: 0041-1255-5047

Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie. Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie. 67. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 89. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 44. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 11.-16.11.2003. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2003. Doc03dguB5-3

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgu2003/03dgu0198.shtml

Published: November 11, 2003

© 2003 Keel et al.
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Fragestellung

Die Problematik von drittgradig offenen Frakturen liegt in der hohen Infektionsrate sowie der Deckung des Weichteilschadens. Definitive Osteosynthesen und plastische Deckungen sind aufgrund des Verletzungsschweregrades des Patienten erst nach Tagen verzögert möglich. Der V.A.C.® Wundverband ermöglicht eine gute temporäre Weichteildeckung mit nachgewiesener bakterieller Clearence, verkleinertem Totraumvolumen und Verminderung von zusätzlichen Weichteilschäden.

Methodik

Bei 11 Patienten mit 15 drittgradig offenen Frakturen der unteren Extremität wurde der Weichteilschaden mittels V.A.C.® Verband bis zur definitiven Weichteilversorgung gedeckt. Retrospektiv wurden deren Verläufe mit jenen einer Gruppe von drittgradig offenen Frakturen der unteren Extremität verglichen, bei denen in einem früheren Zeitraum die temporäre Weichteildeckung mit Epigard® durchgeführt wurde.

Ergebnisse

Gemäss der Gustillo-Klassifikation waren 13 % IIIA, 80 % IIIB und 7 % IIIC-Verletzungen. Der MESS-Score betrug 5 ± 2 Pkt. Sieben (64 %) Patienten waren polytraumatisiert mit einem ISS von 38 ± 11 Pkt. Bei der Erstoperation folgte dem Stufendebridement in 87 % die Anlage eines Fixateur externe. Im Durchschnitt wurden 3,6 ± 3 Sekond Looks alle 48-h durchgeführt. Die definitive Osteosynthese und Weichteildeckung erfolgten nach 6,2 resp. 11,5 Tagen. Neun (60 %) Patienten benötigten eine Lappenplastik. Als Komplikation fanden sich zwei (13 %) Infekte, eine (7 %) Lappennekrose und eine (7 %) Non-Union. In der Gruppe mit Epigard® fanden sich bei 36 % IIIA, 57 % IIIB, 7 % IIIC-Verletzungen nach Gustillo jedoch weniger Mehrfachverletzungen (3/13, 23 %). Die Anzahl Sekond looks (3,0 ± 2,2) war vergleichbar, während eine höhere Infektions- (43 %) und Non-Union-Rate (21 %) auftraten. In beiden Gruppen wurden Cephalosporine als Antibiotika eingesetzt.

Schlussfolgerungen

Der V.A.C.® Verband als temporärer Weichteilersatz bei drittgradig offenen Frakturen scheint einen positiven Einfluss auf die bakterielle Clearance und die Weichteilkonditionierung zu haben, was sich in einer niedrigeren Infektions- oder Non-Union-Rate wiederspiegelt.