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Die offene distale Unterschenkelfraktur mit Weichteildefekt - Weichteilverschluss mit neurovaskulären Lappenplastiken.
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Die Deckung von Weichteildefekten bei offenen Frakturen des distalen Unterschenkels oder des Sprunggelenks ist häufig eine schwierige operative Herausforderung. Der Stellenwert neurovaskulärer Lappenplastiken wird anhand einer retrospektiven Untersuchung des eigenen Patientengutes dargestellt. Methodik: Im Zeitraum von Mai 1997 bis Dezember 2002 wurde an einem Kollektiv von 19 männlichen und 6 weiblichen Patienten (hiervon 6 männliche und 2 weibliche Patienten nach offener Fraktur) eine fasziokutane Lappenplastik durchgeführt. Zentriert über dem N. suralis, N. saphenus oder N. fibularis wird eine Hautinsel umschnitten und durch adaptierende Haltenähte an Subkutis und Mukelfaszie gesichert. Die Inzision im Bereich des distalen Lappenrandes sowie über dem Verlauf des Nervs durchtrennt lediglich die Kutis. Das Unterhautfettgewebe wird unter Mitnahme der Faszie in einem etwa drei Zentimeter breiten Stiel bis zum Drehpunkt präpariert. Der Insellappen wird in den Defekt geschwenkt und spannungsfrei fixiert. Der Wundverschluss des Hebedefektes erfolgt meist primär, der Lappenstiel wird mit Spalthaut gedeckt.
Ergebnis
In 24 Fällen konnte die reizlose Ausheilung erreicht werden. Eine funktionelle Beeinträchtigung, welche auf die Lappenplastik zurückzuführen ist, war nicht zu beobachten. Hierbei kam es bei 21 Patienten zur primären Einheilung des Lappens. Bei 3 Patienten zeigte sich eine umschriebene oberflächliche Hautnekrose bei vitaler Subkutis. Hier konnte nach erneutem sparsamen Debridement das Areal sekundär mittels Spalthauttransplantation gedeckt werden. Lediglich bei einem Patient war der Verlust des Lappens zu beklagen.
Schlussfolgerung
Die fasziokutanen Lappenplastiken stellen, insbesondere auch nach offener Fraktur mit Weichteilschaden, eine wertvolle therapeutische Möglichkeit zur Deckung von Weichteildefekten am Unterschenkel dar. Die Tatsache, dass die Durchblutung des Unterschenkels durch die Hauptarterien nicht beeinträchtigt wird, scheint ein entscheidender Vorteil gegenüber alternativen Möglichkeiten der plastischen Deckung. Sie führt bei vertretbarem operativem Aufwand zum zuverlässigen Wundverschluss auch bei alten und gefäßkranken Patienten.