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Die OSG-Arthrodese nach schwerer Gelenkinfektion - Langzeitresultate und funktionelle Spätergebnisse von 84 Patienten.
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Schwere destruierende Gelenkinfektionen des oberen Sprunggelenkes (Grad III oder Grad IV) lassen oft nur eine Arthrodese als Therapie zu. Kann die Infektion durch eine Arthrodese dauerhaft beruhigt werden? Wie ausgeprägt ist die Beeinträchtigung der Patienten durch die Arthrodese auf lange Sicht?
Methodik
Von 07/93 - 10/02 wurde bei 84 Patienten (30 w, 54 m; Altersdurchnitt 49 Jahre) bei infektbedingter Gelenkzerstörung eine Resektionsarthrodese mit Stabilisierung im Fixateur externe durchgeführt, wobei meist ein zweizeitiges Vorgehen mit primärer Septopaleinlage und sekundärer autologer Spongiosaplastik erfolgte. Der Fixateur externe lag durchschnittlich 128 Tage (58-406) ein. Alle 84 Patienten konnten nach durchschnittlich 54 Monaten (3-118) retrospektiv nachuntersucht werden. Neben einer Befragung der Patienten wurden die knöcherne Konsolidierung, die Achsverhältnisse, das Vorliegen von Anschlussarthrosen und eine eventuelle Reinfektion evaluiert.
Ergebnisse
Bei 78 Patienten (93%) konnte ein knöcherner Durchbau der Arthrodese ohne weitere Eingriffe erreicht werden. Bei zwei von drei Patienten mit instabiler Arthrodese konnte in einem weiteren Eingriff die Konsolidierung erreicht werden. Drei Patienten mußten aufgrund einer nicht beherrschbaren Infektsituation bei schweren Begleiterkrankungen unterschenkelamputiert werden. Zu Reinfektionen im Bereich der durchbauten Arthrodesen ist es in keinem Fall gekommen. Der durchschnittliche Zeitraum bis zum knöchernen Durchbau lag bei 220 Tagen (89-435).
Funktionell sind überwiegend leichte bis mittelgradige Restbeschwerden verblieben, die Gehstrecke ist meist reduziert, mehr als die Hälfte der Patienten(56%) konnte aber beruflich wiedereingegliedert werden.
Schlussfolgerung
Bei schweren destruierenden Gelenkinfektionen im oberen Sprunggelenkbereich konnte durch eine Resektionsarthrodese mit meist zweizeitigem Vorgehen in 80 von 81 Fällen eine knöcherne Konsolidierung erreicht werden. Bei akzeptablen Restbeschwerden kann durch unser therapeutisches Vorgehen auch langfristig eine Infektberuhigung erreicht werden.