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Behandlungsergebnisse bei posttraumatischen OSG-Resektionsarthrodesen im AO-Rahmenfixateur externe bei 92 Patienten
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Ist die Resektionsarthrodese des OSG mit Kompression im Rahmenfixateur externe noch ein empfehlenswertes Vorgehen?
Methodik
Von 1994 bis 2002 wurden 92 Patienten [28 w, 64 m, Alter 45,4 Jahre (18-82)] mit posttraumatischen OSG-Arthrosen durchschnittlich 129 Monate (6-516) nach der Verletzung in standardisierter Technik arthrodesiert. Die Gelenkflächen des OSG wurden unter Mitnahme der Malleolen reseziert und im AO-Rahmenfixateur über 4 Steinmann-Nägel komprimiert. Anschließende Teilbelastung mit 10 kg für durchschnittlich 12,3 Wochen (8-14). Nach Materialentfernung Vollbelastung im Gehcast für 4 Wochen, dann Versorgung im Arthrodesenstiefel mit Abrollsohle.
39 Patienten hatten präoperativ eine relevante Fehlstellung (28 x Spitzfuß, 11 x komplexe Fehlstellungen), 7 eine N. peroneus - Parese, 46 eine hochgradige Bewegungseinschränkung im OSG < 10°, 5 wurden mit nicht durchbauten Schraubenarthrodesen zugewiesen. 27 Patienten hatten eine weitere funktionelle Einschränkung durch Zweitverletzungen an den Beinen. Die präoperative Gehstrecke wurde durchschnittlich mit 0,5 km und die Schmerzen im OSG mit 3,4 auf der Weber-Skala (0 - 4) angegeben. Bisher konnten 76 Patienten ( 83 % ) durchschnittlich 4,7 Jahre nach der Versteifung nachuntersucht und von allen Patienten die Röntgenbilder ausgewertet werden.
Ergebnisse
90 von 92 OSG-Arthrodesen (97,8 % ) durchbauten knöchern, zwei wurden sekundär mit winkelstabilem Titanfixateur interne versteift. Nativradiologisch zeigte sich bei 69 Patienten eine Neutralstellung bis 5° Spitzfuß in der OSG-Arthrodese, weitere 20 um 10° und bei 3 verblieb eine Spitzfußstellung von 15°. Varus- oder Valgusfehl-stellungen > 5° traten nicht auf. Eine Beinverkürzung verblieb durchschnittlich mit 1,9 cm. Unter den Komplikationen fanden sich 7 von den Pineintrittsstellen ausgehende Weichteilinfektionen, bei 19 Patienten war ein operativer Eingriff wegen Bohrloch-infektion erforderlich. Bei 14 Patienten traten meist reversible, sensible Störungen im Endast des N.peroneus superficialis auf. Durchschnittlich kam es zu einem Rückgang der Schmerzen auf 1,5 auf der Weber-Skala, die Gehstrecke verlängerte sich auf gut 3 km.
Schlussfolgerung
Der Stellenwert der OSG-Arthrodese im Fixateur externe wird kontrovers diskutiert. Auch in unserem Patientengut zeigt sich eine hohe Rate pinassoziierter Infekte (33,6%). Von diesen waren jedoch 84% durch alleinige antibiotische Therapie oder einmalige Bohrlochkürettage mit temporärer Miniseptopaleinlage zu behandeln. In keinem Fall zeigte sich ein Infekt der Arthrodese.
Relevante Fehlstellungen ( >10° ) verblieben im OSG nur bei 3,2 %. Die Durchbauungsrate der Arthrodesen lag in unserem Patientengut bei 97,8 %. Wir halten daher die Resektionsarthrodese mit Stabilisierung im Rahmenfixateur externe trotz der Pinproblematik und des reduzierten Patientenkomforts weiterhin für ein sinnvolles und sicheres operatives Verfahren, insbesondere bei ausgeprägten Fehlstellungen.