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Effizienz der Kyphoplastie bei Osteoporose.
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Published: | November 11, 2003 |
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Studienziel
Osteoporotische Wirbelkörperfrakturen sind eine Erkrankung des Alters von erheblicher sozioökonomischer Relevanz mit steigender Tendenz. Aufgrund der meist erheblichen Schmerzsymptomatik resultiert eine signifikante Morbidität, die lange stationäre Aufenthalte notwendig macht. Mit der Kyphoplastie steht ein neues minimalinvasives Verfahren zur Behandlung von instabilen Wirbelkörpern zur Verfügung. Im Rahmen dieser Studie soll die Effizienz des Verfahrens gemessen an Schmerzreduktion und Krankenhausaufenhaltsdauer im Vergleich zu konservativen Verfahren beurteilt werden.
Methode
In der Zeit vom Januar bis einschließlich Oktober 2002 wurden in unserer Klinik 25 Patienten an insgesamt 39 osteoporotischen Wirbelkörpern mit einer Kyphoplastie behandelt. Die Dauer des stationären Aufenthaltes und das Ausmaß der Schmerzreduktion der operativ behandelten Patienten wurde mit einem konservativ therapierten retrospektiv erfassten Kontrollkollektiv von 20 Patienten mit 35 Wirbelkörperfrakturen verglichen. Die Veränderung der Schmerzsymptomatik wurde mit einem Visuellen Analog Score durch den Patienten selbst beurteilt. Ferner wurde der prae- und postoperative Grund- und Deckplattenwinkel bestimmt.
Ergebnisse
Bei den operativ behandelten Patienten ergab sich eine Schmerzreduktion von durchschnittlich 89%. Die konservative Kontrollgruppe wies eine statistisch signifikant geringere durchschnittliche Schmerzreduktion von 42% auf (p<0.0001). Eine Aufrichtung der Fraktur gelang in 7 Fällen (durchschnittlich um 10°). Die Dauer des stationären Aufenthaltes lag durchschnittlich bei 10 Tagen und war statistisch signifikant kürzer (p=0.002) als bei dem konservativ behandelten Kontrollkollektiv (20 Tage). Komplikationen im Sinne eines Knochenzement-Extravasates ergaben sich in 6 von 39 behandelten Wirbelkörpern ohne klinisch erfassbare Konsequenzen.
Schlussfolgerung
Die Kyphoplastie ist ein sicheres Verfahren zur minimalinvasiven Stabilisierung osteoporotischer Sinterungsfrakturen, das im Vergleich zu konservativen Verfahren zu einer statistisch signifikanten Reduktion des stationären Aufenthaltes und der Schmerzsymptomatik führt.