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Longitudinales Follow-up von matrixgekoppelten Knorpelzelltransplantaten mittels hochauflösender Magnetresonanztomographie.
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Die zeitliche Entwicklung von matrixgekoppelten Zelltransplantaten in der Behandlung von umschriebenen Gelenkknorpeldefekten ist bislang nicht ausreichend untersucht und kann Aufschluß über die Transplantatintegration und die Belastbarkeit des Regeneratgewebes geben. Durch die Verwendung hochauflösender knorpelspezifischer Magnetresonanz (MRT) kann in nicht invasiver Weise die Entwicklung des Transplantates verfolgt werden.
Methodik
Bei 20 Patienten wurde eine matrixgekoppelte autologe Zelltransplantation in der Behandlung von umschriebenen Knorpeldefekten des Kniegelenkes durchgeführt (MACI ® und Hyalograft C ®). Im postoperativen Verlauf wurden hochauflösende, knorpelspezifische MRT-Untersuchungen des Transplantationsareals 1, 3, 6, 12 und 24 Monate postoperativ durchgeführt (1.0 Tesla MR unit [Philips, Gyroscan Intera, Best, The Netherlands], polarized knee coil mit folgenden Sequenzen: Sagittal T1-SE; Koronal STIR-TSE, 3D-gradient Echosequenz mit Fettunterdrückung).
Die Bewertungskriterien umfaßten die Auffüllung des Defektes, die Transplantatintegration, die Beurteilung des subchondralen Knochens und die Veränderung der Signalintensität.
Ergebnisse
Das Transplantatgewebe zeigt im zeitlichen Verlauf von 24 Monaten eine erstaunliche Dynamik hinsichtlich der Defektauffüllung und Signalintensität. Nach 24 Monaten ist bei 2 Patienten (10 %) ein komplettes Transplantatversagen mit Dislokation zu beobachten. In 50 % kommt es zur kompletten Defektauffüllung, in 20 % zeigt sich eine komplette oder teilweise marginale Integration. Eine Beeinträchtigung des subchondralen Knochen liegt in 40 % der Patienten vor. Die Entwicklung der Signalintensität mit isointenser Struktur zum angrenzenden Knorpel zeigt eine Abhängigkeit zur Transplantatgröße und ist erst nach 12 Monaten erreicht.
Schlußfolgerungen
Die nicht invasive Technik der MRT kann durch die Verwendung hochauflösender knorpelspezifischer Sequenzen Hinweise auf die Transplantatveränderung, der Defektauffüllung und der Veränderung angrenzender Strukturen geben. Matrixgekoppelte Zelltransplantate zeigen eine lang andauerndens Remodeling mit zeitlich differenzierter Ausbildung knorpelspezifischer Strukturen. Als Kontrollverfahren kann die MRT zur Bestimmung der Transplantatintegration und Belastbarkeit verwendet werden.