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Die konservative Therapie der Acetabulumfraktur mit zentraler Hüftluxation
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Ist die Indikation zur konservativen Extensionsbehandlung bei der zentralen Hüftluxation noch gerechtfertigt?
Methodik
Im Zeitraum 1998 bis 2001 wurden 16 Patienten mit einer Acetabulumfraktur mit zentraler Hüftluxation standardisiert konservativ behandelt. Eine suprakondyläre Extension wurde bei allen Patienten, ein Trochanterquerzug mit Ausnahme zweier Patienten angelegt. Der Trochanterquerzug wurde nach 4 Wochen entfernt und in einer Kurznarkose eine Kniemobilisierung durchgeführt. Es folgte eine zunehmende Übungsbehandlung des verletzten Beines. Der suprakondyläre Extensionszug wurde nach 6 Wochen entfernt. Abhängig vom klinischen und röntgenologischen Befund erfolgte der Belastungsaufbau des verletzten Beines. Von den 16 prospektiv erfassten Patienten konnten 14 Patienten durchschnittlich nach 28 Monaten (12 - 56 Monate) nachuntersucht werden.
Ergebnisse
Das Durchschnittsalter der 3 Frauen und 13 Männer lag bei 67 Jahren (39 - 92 Jahre). Der Unfall war verursacht durch:
* Verkehrsunfall (56%)
* Absturztrauma (25%)
* Sonstige Unfälle (19%)
Das verletzte Bein wurde nach durchschnittlich 13 Wochen voll belastet. Die Auswertung der klinischen Untersuchungsergebnisse nach dem von Charnley modifizierten Score von Merle d'Aubigné ergab 31% sehr gute, 38% gute, 25% mäßige und 6% schlechte Ergebnisse. Bei einem Patienten wurde nach 13 Monaten aufgrund einer posttraumatischen Coxarthrose eine Totalendoprothese implantiert. Obwohl dieser Patient mit der Hüftprothese gut zurechtkam, haben wir ihn mit einem schlechten Ergebnis bewertet. Eine Beinverkürzung war bei allen Patienten (0,5 - 2 cm) nachweisbar, musste jedoch nur in 5 Fällen durch orthopädietechnische Schuhzurichtungen ausgeglichen werden. An Behandlungskomplikationen trat eine tiefe Unterschenkelvenenthrombose am verletzten Bein auf, welche unter medikamentöser Behandlung zur Ausheilung kam. Weitere Komplikationen wurden nicht auffällig.
Schlussfolgerung
Die konservative Behandlung der Acetabulumfraktur mit zentraler Hüftluxation erreicht mehrheitlich gute Ergebnisse, so dass sie auch heute noch eine gute Therapiealternative darstellt. Die Indikation muss individuell nach Diagnostik und Frakturklassifikation unter Berücksichtigung von Begleitverletzungen, Erkrankungen, dem Alter und Allgemeinzustand des Patienten gestellt werden.