gms | German Medical Science

17. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

11.09. bis 13.09.2008, Bremen

Radiatio nach Manschettenresektion?

Meeting Abstract

  • O. Kuhtin - Klinik Löwenstein
  • S. Decker - Klinik Löwenstein
  • B. Enderes - Klinik Löwenstein
  • T. Graeter - Klinik Löwenstein

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 17. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Bremen, 11.-13.09.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgt40

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgt2008/08dgt40.shtml

Published: October 22, 2008

© 2008 Kuhtin et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Bei zentralen Tumoren gewinnt die Bronchusmanschettenresektion immer mehr an Bedeutung. Hierbei ist es häufig schwierig, sichere Abstände vom Absetzungsrand zum Tumor zu erzielen. In einer retrospektive Untersuchung überprüften wir den Einfluss der adjuvante Radiatio auf Lokalrezidivrate und Wundheilungsstörungen am Bronchus.

Zwischen 1995 und 2007 wurde bei 294 Patienten eine Bronchus- oder eine bronchovaskuläre Manschettenresektion durchgeführt. In unserer Studie wurde 199 Patienten mit NSCLC, Lobektomie und R0-Resektion berücksichtigt. Die Indikation zur Radiatio erfolgte dabei entweder aufgrund einer N2-Situation oder auch der Tumornähe zum Absetzungsrand. Eine Radiatio wurde bei 64 Patienten durchgeführt (Gruppe 1), bei 135 Patienten erfolgte keine Bestrahlung (Gruppe 2). Das durchschnittliche Alter in Gruppe 1 betrug 59,6 Jahre (14 Frauen, 50 Männer), in Gruppe 2 - 61,8 Jahre (29 Frauen, 106 Männer).

Ergebnisse: Die Tumorstadienverteilung war:

  • Gruppe 1: Stad. IIb - 9 Pat., Stad. IIIa - 33 Pat., Stad. IIIb - 22 Pat.;
  • Gruppe 2: Stad. Ia - 10 Pat., Stad. Ib – 35 Pat., Stad. IIa - 4 Pat., Stad. IIb - 41 Pat., Stad. IIIa - 28 Pat., Stad. IIIb - 9 Pat., Stad. IV - 8 Pat.

Das kumulative Überleben nach 2 und 5 Jahren war höher in Gruppe 2 (Gruppe 1 - 75/57%; Gruppe 2: 85/65% p = ns). Betrachtet man das stadienabhängige Überleben nach 2 und 5 Jahren, ergab sich für das Stad. IIIa mit und ohne Radiatio ähnliche Werte (Gruppe 1: N=33, 80/65%; Gruppe 2: N=28, 95/66% n.s.). Heilungsstörungen der Bronchusanastomose im Langzeiverlauf sahen wir in Gruppe 1 bei einem Patienten (1,6%), in Gruppe 2 bei 4 Pat. (3%). Nach Radiatio ergaben sich keine weitere Probleme. Lokalrezidive traten in Gruppe 1 und 2 bei je 2 Patienten auf.

Schlussfolgerung: Die adjuvante Bestrahlung hatte keinen wesentlichen Einfluss auf die Lokalrezidivrate oder auf postradiogene Wundheilungsstörungen an der Bronchusmanschette.Daraus schlissen wir, dass für die Anwendung einer adjuvanten Strahlentherapie bei R0-Situation nach einer Bronchusmanschettenresektion keine Notwendigkeit besteht.