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15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.04. bis 29.04.2006, Weimar

Morbus Castleman - eine seltene Differentialdiagnose eines Lungentumors

Meeting Abstract

  • corresponding author M. Prediger - Carl-Thiem-Klinikum, Thoraxchirurgie, Cottbus
  • J. Kluge - Cottbus
  • T. Laube - Cottbus
  • O. Kaufmann - Cottbus
  • I. Gastinger - Cottbus

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Weimar, 27.-29.04.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgtP15

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Published: April 26, 2006

© 2006 Prediger et al.
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Einleitung: Grundsätzlich versteht man unter der Castlemanschen Erkrankung eine Tumorbildung, in der Regel lymphatischen Ursprungs, die aufgrund des Fehlens morphologischer Neoplasiekriterien auch als Pseudotumoren bezeichnet werden.

Fallbeschreibung: Ein 56-jähriger Patient in sehr gutem, trainierten Allgemeinzustand klagte seit drei Monaten über einen unproduktiven Husten. Es bestand keine B- Symptomatik. Der Patient war Nichtraucher. In der bildgebenden Diagnostik sah man einen Tumor im linken Hilusbereich. Die weiteren Staginguntersuchungen ergaben keinen Hinweis auf eine Metastasierung. Nach Übernahme des Patienten in die thoraxchirurgische Abteilung erfolgte unter dem Verdacht auf ein zentrales Lungenkarzinom die Thorakotomie mit der Option einer Pneumonektomie. Im Schnellschnitt wurde überraschenderweise eine benigne Lymphadenopathie nachgewiesen und der Eingriff als diagnostische Thorakotomie beendet. Im Ergebnis der histologischen Aufarbeitung wurde durch die Pathologen ein Morbus Castleman nachgewiesen. Daraufhin wurde im Intervall eine Rethorakotomie und die Exstirpation des mediastinalen Lymphoms vorgenommen. Der Verlauf war komplikationslos.

Diskussion: Der Morbus Castleman stellt eine seltene Erkrankung dar. Er ist eine wichtige Differentialdiagnose zu allen malignen Lymphknotenerkrankungen. Die lokalisierte Form hat bei operativer Entfernung eine gute Prognose. Dagegen hat die multizentrische Form meist einen aggressiven klinischen Verlauf.