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125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

22. - 25.04.2008, Berlin

Laserinduzierte Thermotherapie (LITT) am Lungengewebe

Meeting Abstract

  • corresponding author C. Holmer - Chirurgische Klinik I, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • K.S. Lehmann - Chirurgische Klinik I, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • A. Mols - Chirurgische Klinik I, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • H.J. Buhr - Chirurgische Klinik I, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • J.-P. Ritz - Chirurgische Klinik I, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 22.-25.04.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgch9294

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2008/08dgch656.shtml

Published: April 16, 2008

© 2008 Holmer et al.
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Einleitung: Thermische Ablationsverfahren wie die Radiofrequenzablation oder die Laserinduzierte Thermotherapie kommen zunehmend bei der Behandlung von Tumoren parenchymatöser Organe zur Anwendung. Minimale Zugangswege, die Schonung gesunden Parenchmys sowie geringe Komplikationsraten lassen diese Verfahren auch für die Therapie von Lungentumoren als geeignet erscheinen. Voraussetzung für einen erfolgreichen klinischen Einsatz ist die Induktion ausreichend großer Läsionen und die Kenntnis der notwendigen Leistungsparameter für eine komplette thermische Ablation. Ziel dieser Studie war es daher, eine Dosis-Wirkungsbeziehung für ein perkutanes sowie ein intraoperatives Applikationssystem für die LITT an der Lunge aufzustellen.

Material und Methoden: In gesunden Schweinelungen wurden mittels eines Nd:YAG-Lasers (1,064 nm) thermische Läsionen induziert. In Gruppe I (n=18) wurde für die LITT ein perkutanes Apllikationssystem und in Gruppe II (n=90) ein offenes, intraoperatives System verwendet mit einer Laserleistung zwischen 20-32 W (12000-38400 J) und einer Applikationsdauer von 600-1200 s. Die Läsionen wurden anschließend längs sowie transversal vermessen und hieraus das Volumen bestimmt.

Ergebnisse: Die Läsionsvolumina beider Gruppen (I + II) zeigten unter ansteigenden Laserleistungen ab 25 W einen plateauartigen Verlauf. Mit dem perkutanen System erreichte man das größte Läsionsvolumen (12,54 ± 1,33 cm3) bei einer Leistung von 28 W (16800 J) und einer Applikationsdauer von 10 min (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]). Eine längere Applikationsdauer war aufgrund einer thermischen Instabilität des Applikators nicht möglich. Zudem zeigte sich ab einer Laserleistung von 22 W (13200 J) ausgeprägte Karbonisationen. Das intraoperative Applikationssystem (Gruppe II) erreichte sein größten Läsionsvolumen von 11.03 ± 2,54 cm3 bei einer Applikatinsdauer von 20 min und einer Leistung von 28 W (33600 J).

Schlussfolgerung: Sowohl das perkutane als auch das offene, intraoperative Applikationssystem induzierenen klinisch ausreichend große, reproduzierbare Läsionsvolumina, wobei das perkutane System durch seine begrenzte Kapazität sowie hohem Karbonisationsrisiko limitiert wird. Es ist geeignet für Laserleistungen bis 22 W. Das intraoperative System toleriert dagegen höhere Energiebelastungen zur Induktion größerer Läsionsvolumina.