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Plastische Rekonstruktion ausgedehnter Defekte der Thoraxwand. Erlössituation vor und nach Einführung des DRG Systems
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Published: | April 16, 2008 |
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Einleitung: Die plastische Rekonstruktion ausgedehnter und allschichtiger Defekte der Thoraxwand stellen erhebliche Anforderungen an die Logistik und Resourcen einer Klinik. Oft sind multiple operative Eingriffe und lange Liegezeiten mit aufwendigen rekonstruktiven Verfahren verbunden. Durch Sonderentgelte und Tagessätze wurde die Finanzierung solcher komplexer Verfahren noch durch die Kostenträger gewährleistet. Fragestellung unserer Analyse war, ob die entstehenden Kosten unter DRG Bedingungen noch gedeckt werden und wie sich die Einnahmen im Vergleich zur Situation vor 2004 geändert haben.
Material und Methoden: Im Zeitraum von Juni 2001 bis 2004 wurden in unserer Klinik insgesamt 57 Eingriffe an der Thoraxwand durchgeführt. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug hierbei 60 Jahre (38-87) (44 Frauen und 13 Männer). In 31 Fällen wurden Eingriffe an der vorderen Thoraxwand mit Resektion des Sternum und bis zu 9 Rippen oder Plexusrevisionen durchgeführt. Von 2004 bis 2007 wurden 25 entsprechende Eingriffe mit durchgeführt. Bei diesen Fällen, wegen der plastisch aufwendigen Rekonstruktion, verglichen wir die derzeitige finanzielle Situation zu mit der vor 2004.
Ergebnisse: Die durchschnittliche Liegedauer der Patienten betrug 30 Tage, die OP Zeit einschließlich aller vorbereitender Eingriffe und Revisionseingriffe betrug 345 Minuten ( 5 Stunden 45 Minuten), wobei durchschnittlich 3 Operationen pro Patient durchgeführt wurden. Die Defektdeckung erfolgte, durch lokale fasziocutane Lappen, unilaterale Pectoralis Lappen, bilaterale Pectoralislappen, Latissimus dorsi Lappen, TRAM und freie TRAM. Die gezahlten Kassenleistungen betrugen bis 2004 durchschnittlich 26500,00 €. Seit 2004 wurden maximal 15200,00€, durchschnittlich aber nur 8500€ gezahlt.
Schlussfolgerung: Die technisch aufwendigen Verfahren der Thoraxwandrekonstruktionen, verbunden mit langen Liegezeiten und oft multiplen Eingriffen, werden nach Einführung der DRG in keinem Verhältnis zu dem hohen technischen und personellen Aufwand vergütet. Da die Erlöse um etwa 70% abgesunken sind, bleibet es den Kliniken überlassen solche Eingriffe zu finanzieren. Weitere Kostenreduktionen hinsichtlich Planstellen und Sachkosten sind unrealistisch.