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125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

22. - 25.04.2008, Berlin

Die temporaere Platzierung von Polyflexstents verhindert leakassozierte Komplikationen bei colorektalen Anastomosen im Tiermodell

Meeting Abstract

  • corresponding author E. Sporn - University of Missouri - Columbia
  • Z. Tsereteli - University of Missouri - Columbia
  • D. Cleveland - University of Missouri - Columbia
  • S.L. Bachman - University of Missouri - Columbia
  • B.W. Miedema - University of Missouri - Columbia
  • K. Thaler - University of Missouri - Columbia

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 22.-25.04.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgch9088

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2008/08dgch498.shtml

Published: April 16, 2008

© 2008 Sporn et al.
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Einleitung: Anastomosenleaks spielen eine grosse Rolle in der Colorektalchirurgie und verusachen betraechtliche Morbiditaet und Mortalitaet. Die intraoperative Platzierung von endoluminalen Stents zum Schutz von colorektalen Anastomosen koennte die Anlage eines protektiven Stomas, welches fuer Patienten meist eine grosse Belastung darstellt, ueberfluessig machen. Ziel dieser Studie war es, die sichere Durchfuehrbarkeit der temporaeren Platzierung von Polyflexstents ueber frische kolorektale Anastomosen zu testen, mit dem Ziel leakassozierte Komplikationen zu reduzieren oder zu verhindern.

Material und Methoden: Fuer diese Studie wurden 16 Schweine mit einem Gewicht zwischen 40 und 60kg verwendet. Nach Durchtrennung des Kolons im rektosigmoidalen Uebergangsbereich erfolgte die Herstellung einer Anastomose mit einem zirkulaeren Stapler. In 8 Tieren wurden unter endoskopischer und radiologischer Kontrolle Polyflexstents ueber den Anastomosenbereich eingebracht und am proximalen Ende mit transmuralen Naehten am Colon fixiert, waehrend die uebrigen 8 Tiere ohne Stent belassen wurden. Danach wurde in allen Tieren 2 cm haltende Leaks im antimesenteriellen Bereich der Anastomose erzeugt. Die Schweine wurden nach 2 Wochen euthanasiert und obduziert. Ein fuer die Behandlungsmethode geblindeter Pathologe beurteilte die histologischen Schnitte hinsichtlich Entzuendungsreaktion, Granulation und Fibrose (jeweils Grad 0-4) und vermass die Mucosaunterbrechung.

Ergebnisse: Alle Tiere haben bis zur geplanten Euthanasie ueberlebt. Alle Stents wurden zwischen dem 6. und 9. postoperativen Tag ausgeschieden. Bei der Obduktion zeigten sich in der Stentgruppe keine leakassozierten Komplikationen, waehrend sich in der Gruppe ohne Stents in 5 von 8 Tieren intraabdominelle Infektionen (Abszesse in 4 Tieren, 1 Fistel) (p<0.05) fanden. In der histologischen Aufarbeitung fanden sich in der Stentgruppe signifikant kleinere Mucosaunterbrechungen (0,4 mm vs 5,5 mm, p=0,02) und signifikant geringere Granulosereaktion (medianer Grad 2,5 vs 4; p=0,01).

Schlussfolgerung: Die temporaere Platzierung von Polyflexstents ueber frische colorektale Anastomosen verhindert leakassozierte Komplikationen und foerdert das Abheilen von Anastomosenleaks.