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125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

22. - 25.04.2008, Berlin

Multidirektional stabile Handgelenksorthese - Entwicklung und Einsatz

Meeting Abstract

  • corresponding author A. Schütz - Orthopädisch-chirurgische Gemeinschaftspraxis, Straubing, Deutschland
  • K. Ley - Bort Medical, Weinstadt-Benzach, Deutschland
  • W. Bort - Bort Medical, Weinstadt-Benzach, Deutschland
  • U. Schächinger - Klinikum der Universität Regensburg, Abteilung Unfallchirurgie, Regensburg, Deutschland
  • M. Nerlich - Klinikum der Universität Regensburg, Abteilung Unfallchirurgie, Regensburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 22.-25.04.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgch8813

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Published: April 16, 2008

© 2008 Schütz et al.
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Text

Einleitung: Die konservativ therapierbare Distorsionsverletzung des Handgelenks bedarf oftmals einer stabilen Ruhigstellung. Da die marktüblichen Handgelenksbandagen in der Regel nicht die notwendige Stabilität gewähren, eine zirkuläre Gipsimmobilisation aber in vielen Fällen nicht erforderlich ist, entwickelten wir eine neuartige multidirektional stabile Orthese mit ulnarer Umgreifung.

Material und Methoden: Das Skelett der Handgelenksorthese besteht aus einer individuell anformbaren palmaren Aluminiumschiene mit 2 semizirkulären Spangen am Unterarm und einer T-förmigen Querplatte mit ulnarer Umgreifung im Hohlhandbereich. Diese Stabilisatoren sind in einem atmungsaktiven Kunststoff-Mischgewebe eingebettet. Die Fixierung erfolgt mit 5 Klettverschlüssen an Handgelenk und Unterarm. Die Orthese wurde mit 2 marktüblichen Handgelenksschienen verglichen. Die Messung erfolgte anhand einer automatisierten elektronischen Messapparatur. Extension, Flexion, Radial-Abduktion und Ulnar-Abduktion wurden als Hauptparameter ermittelt.

Ergebnisse: In allen Messparametern zeigte die neu entwickelte Orthese eine höhere Stabilität. Die Dorsalextension und Radial-Abduktion wurden 15% stärker, die Ulnar-Abduktion und Palmarflexion 100% stärker blockiert als in den Vergleichsorthesen. Tabelle 1 [Tab. 1]

Schlussfolgerung: Die entwickelte individuell anformbare Handgelenksorthese besitzt eine höhere multidirektionale Stabilität als vergleichbare Orthesen auf dem Markt. Das Einsatzspektrum kann neben den klassischen Indikationen, wie z.B. Karpaltunnelsyndrom und Tendovaginitiden, auch auf Distorsionstraumen und Discusverletzungen, sowie postoperative Ruhigstellungen, die eine höher gradige Immobilisation, aber nicht zwingend eine zirkuläre Gipsimmobilisation fordern, erweitert werden.

Abbildung 1 [Abb. 1]