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Nachweis von methylierter APC, DAPK und MGMT Promotor DNA im peripheren Blut von Patienten mit Ösophaguskarzinomen: signifikante Assoziation mit neoadjuvanter multimodaler Therapie und Korrelation mit histopathologischer Response
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Published: | April 16, 2008 |
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Einleitung: Profile der CpG-Insel-Hypermethylierung scheinen für bestimmte Karzinome spezifisch zu sein. Beim Ösophaguskarzinom wurde der Nachweis von hypermethylierten DNA Sequenzen im peripheren Blut bereits als potentieller prognostischer Faktor diskutiert. Der Zweck dieser Pilotstudie war es zu evaluieren ob die Sensitivität des Nachweises von methylierten DNA Sequenzen unter Verwendung von drei der meistbeschriebenen Methylierungsmarker (APC, DAPK und MGMT) erhöht werden kann, ob die Nachweis-Raten durch neoadjuvante multimodale Therapie beeinflusst werden und ob es einen Zusammenhang gibt zwischen der Höhe der Methylierung im peripheren Blut und dem Ansprechen auf präoperative multimodale Therapie.
Material und Methoden: Peripheres Blut wurde von 59 Patienten mit einem medianen Alter von 59 Jahren mit Ösophaguskarzinomen die für eine chirurgische Resektion vorgesehen waren entnommen. 24/59 (40,7 %) Patienten hatten ein Plattenepithelkarzinom und 35/59 (59,3 %) Patienten ein Adenokarzinom. 37 Patienten (62,7 %) erhielten eine primäre chirurgische Resektion, 22 (37,3 %) wurden nach neoadjuvanter Radiochemotherapie reseziert. Allen Patienten wurde prä- und 10 Tage postoperativ jeweils 10 ml Vollblut entnommen. Die extrahierte unmethylierte DNA wurde mittels einer Sodium-Bisulfit Lösung chemisch modifiziert. Mittels methylierungs-spezifischer quantitativer real-time RT-PCR (qRT-PCR, TaqMan™) wurde der Nachweis der oben erwähnten hypermethylierten DNA-Promotoren durchgeführt.
Ergebnisse: Bei 36 von 59 Patienten (61,0 %) war methylierte DAPK, APC oder MGMT Promotor DNA nachweisbar. APC alleine war messbar bei 27 / 59 Patienten (45,8 %), DAPK bei 18 / 59 Patienten (30,5 %) und MGMT bei 1 / 61 Patienten (1,7 %). Die Nachweisrate von methylierten DNA Promotoren in der Gruppe der Patienten mit Plattenepithelkarzinomen (SCC) des Ösophagus war signifikant aber negativ korreliert mit vorheriger neoadjuvanter Chemoradiation (Spearman’s test: p = 0,01; <0,05). Patienten mit Major oder Complete Response (Grad III und IV) zeigten nachweisbare Mengen von methylierten DNA Promotoren in 2/7 Fällen (28,6 %) während 6/11 (54,5 %) Patienten mit Partial oder Minor Response nachweisbare DNA Methylierungslevel hatten.
Schlussfolgerung: Diese hypothesengenerierende Pilotstudie zeigt dass die Evaluierung von 3 potentiell methylierten DNA Promotoren die Sensitivität des Nachweises von hypermethylierter DNA im Plasma von Patienten mit Ösophaguskarzinomen erhöht. Ferner ist der Nachweis von methylierter DNA insbesondere bei Patienten mit ösophagealen Plattenepithelkarzinomen signifikant assoziiert mit einer präoperativen multimodalen Therapie. Vor allem da höhere Raten von hypermethylierter Promotor DNA mit geringerem histopathologischem Ansprechen assoziiert sind, scheinen die getesteten Promotoren von APC, DAPK und MGMT vielversprechend als molekulare Marker für die Responseprädiktion. Auf jeden Fall scheinen größere Studien mit mehr neoadjuvant behandelten Patienten gerechtfertigt um unsere Hypothese weiter zu evaluieren.