gms | German Medical Science

125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

22. - 25.04.2008, Berlin

Sepsisdiagnostik chirurgischer Intensivpatienten mit dem „Lightcycler“ Septifast®-Test

Meeting Abstract

  • U. Lodes - Arbeitsbereich Chirurgische Intensivtherapie, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Magdeburg
  • corresponding author F. Meyer - Arbeitsbereich Chirurgische Intensivtherapie, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Magdeburg
  • B. Bohmeier - Arbeitsbereich Chirurgische Intensivtherapie, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Magdeburg
  • B. König - Institut für Medizinische Mikrobiologie, Universitätsklinikum Magdeburg
  • H. Lippert - Arbeitsbereich Chirurgische Intensivtherapie, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Magdeburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 22.-25.04.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgch9604

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2008/08dgch286.shtml

Published: April 16, 2008

© 2008 Lodes et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Zur Therapie der chirurgischen Sepsis bedarf es neben Fokussanierung einer frühzeitigen gezielten Antibiotikatherapie. Mit dem PCR-basierten „LightCycler" Septifast®-Test können ohne Kultivierung 90 % der sepsisrelevanten Erreger (Gram-positive/-negative Bakterien, Pilze) innerhalb von Stunden im Blut des Patienten identifiziert werden.

Material und Methoden: Über einen Zeitraum von 3 Monaten wurde bei insgesamt 52 konsekutiven chirurgischen Intensivpatienten ein mikrobiologisches Screening geplant und systematisch durchgeführt mit Kulturen von Blut, Urin, aus Drainagen und bei beatmeten Patienten aus dem Trachealsekret sowie zusätzlich mit dem Kultur-unabhängigen Septifast®-Test an EDTA-Blut als Ausgangsmaterial.

Ergebnisse: Von insgesamt 258 untersuchten Blutproben auf Sepsiserreger waren 33 (12,8 %) im Septifast®-Test positiv und 32 in der Blutkultur positiv. In 10 von12 Fällen, in denen sowohl der Septifast®-Test als auch die Blutkultur positiv waren, wurden übereinstimmende Keime detektiert, dabei in 4 Fällen zusätzliche Keime im Sepifast®-Test. Der Septifast®-Test führte 24x (72,2 % der positiven Resultate) hinsichtlich des Erregerspektrums zum Informationsgewinn gegenüber der Blutkultur. Durch die Blutkultur ergab sich, wenn man das alleinige Auftreten von Koagulase-negativen Staphylokokken (KNS) als Verunreinigung ansieht, 10x (31,3 %) eine zusätzliche Information gegenüber dem Septifast®-Test, unter Hinzunahme der KNS in 20 Fällen (62,5 %). Dies bezieht sich mit Ausnahme von Proteus mirabilis (n=1) auf Mikroorganismen, die nicht im Detektierspektrum des Septifast®-Testes sind. Ein positiver Septifast®-Test zeigte eine hohe Koinzidenz mit dem SIRS (75,8 %).

Schlussfolgerung: Bei chirurgischen Intensivpatienten lassen sich Bakteriämien der erfassbaren Erreger bei z.T. negativen Blutkulturen detektieren. Positive Septifast®-Testresultate, die durch die Klinik nicht erklärt werden, treten selten auf. Ein Nachweis von pathologischen Keimen im Sepitfast®-Test stellt in der Regel (72,2 %) einen Informationsgewinn für die Therapie dar. Für chirurgische Intensivpatienten mit SIRS sollte ein Septifast®-Test erwogen werden, deren systematische Untersuchung als Empfehlung abgeleitet wird.