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Posttraumatische Pseudarthrose der Klavikula im Kindesalter
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Published: | April 16, 2008 |
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Einleitung: Die Klavikulafraktur ist mit 5-15% die vierthäufigste Fraktur im Kindesalter und grundsätzlich als unkompliziert anzusehen. Dementsprechend findet sich in der Literatur nur ein Fall einer posttraumatischen Pseudarthrose. Eine Empfehlung für eine Therapie existiert somit nicht.
Material und Methoden: Anhand zweier Fallberichte werden Klinik, Diagnostik und operative Behandlungsmöglichkeiten dargestellt:a) 6-jähriges Mädchen, dislozierte Klavikulafraktur Typ Allmann Ib (5 / 2005). Rucksackverband. Bei persistierende Schmerzen Ultraschalltherapie sowie erneute Ruhigstellung für 5 Wochen. Vorstellung an unserer Klinik 3 / 2007 wegen sichtbarer Vorwölbung, schmerzhafter Bewegungseinschränkung des linken Schultergelenkes sowie Kribbelparästhesien im linken Arm. Konventionelles RÖ und CT: Pseudarthrose mit Abknickung um ca. 47 Grad. OP 3 / 2007: Resektion Pseudoarthrose über 3 cm Incision, Spongiosaplastik und Stabilisierung mit 2 mm ESIN von medial. Histologisch gesicherte Pseudarthrose. Problemloser Verlauf, ME nach 5 Monaten bei freier und schmerzloser Beweglichkeit.b) 13jährige Patientin: konservative Behandlung bei Fraktur in Schaftmitte mit Dislokation um Schaftbreite mit Verkürzung. 11 Monate später bei anhaltenden Schwellung und Schmerzen Diagnose einer Pseudarthrose. OP auswärts: Resektion, Spongiosaplastik, Plattenosteosynthese. Nachuntersuchung: Narbe 12cm, Hyperhidrosis re. Axilla, Hypästhesie bis re. Mamille, stark eingeschränkte Sportfähigkeit und Beschwerden
Ergebnisse: s. unter Material und Methoden
Schlussfolgerung: Im Kindesalter ist bei dislozierten Klavikulafrakturen meist eine konservative Behandlung möglich. Beim älteren Kindern ist jedoch hiermit eine längere schmerzhafte Heilungsphase erforderlich, die zu Bewegungseinschränkung und kosmetisch ungünstigem Ergebnis führen kann. Für die noch seltenere Komplikation der Pseudarthrose kann die ESIN-Versorgung als erfolgversprechende Alternative gegenüber der Plattenosteosynthese gesehen werden, da dieses minimal-invasive Verfahren nur eine sehr kleine Freilegung der Pseudarthrose erfordert und somit Schmerzen und Narbenbildung reduziert.