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125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

22. - 25.04.2008, Berlin

Die winkelstabile volare Plattenosteosynthese der distalen Radiusfraktur: Korreliert das Röntgenbild mit dem funktionellen Outcome?

Meeting Abstract

  • corresponding author M. K. Jung - Spital Limmattal, Zürich, Schweiz
  • T. Köstler - Spital Limmattal, Zürich, Schweiz
  • B. Gächter - Spital Limmattal, Zürich, Schweiz
  • O. Schöb - Spital Limmattal, Zürich, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 22.-25.04.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgch9707

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2008/08dgch240.shtml

Published: April 16, 2008

© 2008 Jung et al.
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Einleitung: Unsere retrospektive Fallanalyse von n = 115 osteosynthetisch versorgten Radiusfrakturen soll die operationsspezifische Morbidität, im speziellen die radiologische Redislokation und die Patientenzufriedenheit anhand des DASH Score analysieren. Im weiteren soll untersucht werden, inwiefern ein radiologisch anatomisch korrektes Ausheilen der Fraktur mit der subjektiven Patientenzufriedenheit einhergeht.

Material und Methoden: Zwischen Januar 2005 und Juli 2007 wurden 115 Patienten mit distaler Radiusfraktur mittels winkelstabiler volarer 2.4 mm Plattenosteosynthese versorgt und nachuntersucht. Die Datenerfassung erfolgte prospektiv. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 67 Jahre (18-98 Jahre), es handelte sich um 97 Frauen und 18 Männer.Die Frakturen wurden nach AO-Klassifikation eingeteilt. Das Röntgenbild am ersten Tag postoperativ sowie nach 6 Wochen wurde analysiert.Der palmare und radiale Winkel des Radius, der Ulnavorschub, sowie intraartikuläre Stufenbildungen wurden unmittelbar postoperativ und nach 6 Wochen ausgemessen. Zusätzlich wurden die Patienten telefonisch nach ihrer Funktionseinschränkung im täglichen Leben befragt. Diese Umfrage wurde mittels DASH Score ausgewertet.

Ergebnisse: Entsprechend der AO-Klassifikation hatten 62 Patienten eine A-Fraktur, 23 Patienten eine B-Fraktur und 30 Patienten eine C- Fraktur. 7 Frakturen wurden zusätzlich mit Tutoplast versorgt. Die radiologischen Kontrollen am ersten postoperativen Tag zeigten einen mittleren palmaren Winkel von 9.9 Grad, eine mittlere radiale Inklination von 20.7 Grad und einen mittleren Ulnavorschub von 0.43 mm. 6 Wochen postoperativ lag der mittlere palmare Winkel bei 9.9 Grad, die radiale Inklination bei 20.9 Grad und der mittlere Ulnavorschub bei 0.55 mm. Bei 103 Patienten zeigte sich weder im initialen Bild noch in der Nachkontrolle nach 6 Wochen eine intraartikuläre Stufe. Bei 12 Patienten zeigte sich eine Stufe von maximal 2 mm.Der mittlere DASH Score lag bei 4.55. 98 Patienten waren ohne jede Einschränkung des täglichen Lebens (Score 0 - 9.99), 13 Patienten beschrieben minimale Einschränkungen (Score 10 - 24.99) und 4 Patienten berichteten über eine mittlerer Einschränkung (Score 25 - 49.99). Korreliert nun eine radiologisch nicht anatomisch reponierte Fraktur mit einem schlechteren Dash Score? Bei den 17 Patienten mit einem reduzierten Score zwischen 10 - 49.99 zeigte sich ein mittlerer Ulnavorschub von 1.53 mm, ein mittlerer palmarer Winkel von 10.5 Grad und eine mittlere radiale Inklination von 22.2 Grad. Hingegen war bei keinem der 17 Patienten mit einem reduzierten Score eine intraartikuläre Stufe nachzuweisen. Bei den 98 Patienten mit einem sehr guten Score von 0 - 9.99 zeigte sich hingegen ein signifikant geringerer mittlerer Ulnavorschub von 0.39 mm, ein mittlerer palmarer Winkel von 9.9 Grad und eine mittlere radiale Inklination von 20.7 Grad.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse fehlender radiologischer Sekundärdislokation nach 6 Wochen bestätigen die Winkelstabilität dieses Implantates. Unsere Nachuntersuchungen zeigen, dass Abweichungen des palmaren Winkels von 5-14 Grad und der radialen Inklination von 12-30 Grad, sowie intraartikuläre Stufen bis 2 mm das Outcome bezüglich Lebensqualität bemessen am Dash Score nicht negativ beeinflussen. Lediglich der zunehmende Ulnavorschub scheint mit einer eingeschränkten Patientenzufriedenheit zu korrelieren.