gms | German Medical Science

125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

22. - 25.04.2008, Berlin

Hypertherme intraperitoneale Chemoperfusion (HIPEC) in der Behandlung der Peritonealkarzinose – Erlanger Erfahrungen

Meeting Abstract

  • A. Kerscher - Chirurgische Universitätsklinik Erlangen
  • J. Dörfer - Chirurgische Universitätsklinik Erlangen
  • P. Klein - Chirurgische Universitätsklinik Erlangen
  • T. Meyer - Chirurgische Universitätsklinik Erlangen
  • W. Hohenberger - Chirurgische Universitätsklinik Erlangen
  • corresponding author J.O.W. Pelz - Chirurgische Universitätsklinik Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 22.-25.04.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgch9745

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2008/08dgch163.shtml

Published: April 16, 2008

© 2008 Kerscher et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Die hypertherme intraperitoneale Chemoperfusion (HIPEC) etabliert sich immer mehr in der Behandlung der Peritonealkarzionse maligner Tumore. Dabei ist der Erfolg dieser Therapie von sehr vielen Faktoren, wie Tumorentität, Alter der Patienten, Resektionsausmaß und weiteren Faktoren abhängig.

Material und Methoden: Von 7/2001 bis 5/2007 wurden in unserer Klinik 23 cytoreduktive Eingriffe (CR) mit anschließender hyperthermer intraperitonealer Chemoperfusion (HIPEC) durchgeführt. Als Primärtumor war das Kolonkarzinom die häufigste Tumorentität (n=8), gefolgt von Appendixkarzinom (n=5), Magenkarzinom (n=4), Pseudomyxoma (n=4), Mesotheliom (n=1) und Ovarialkarzinom (1). Das durchschnittliche Alter betrug 46,5 Jahre (13-69 Jahre). Als Zytostatikum wurde Mitomycin C in einer Konzentration von 35 mg/qm/KO. Die durchschnittliche Perfusionstemperatur betrug 41,2 °C bei einer Perfusionsrate von 800-1100 ml/min. Die durchschnittliche Operationsdauer (chirurgische Resektion + HIPEC) betrug 4,76 Stunden).

Ergebnisse: Die HIPEC konnte bei allen Patienten problemlos durchgeführt werden. Hämodynamisch waren alle Patienten intraoperativ stabil. Die durchschnittliche Krankenhausverweildauer betrug 22,2 Tage. Die Krankenhausverweildauer war länger, je ausgedehnter die chirurgische Resektion und je älter der Patient war. Zwei sehr junge Patienten (12 und 22 Jahre) konnten die Klinik nach 8 respektive 11 Tagen verlassen. Ein Patient verstarb 14 Tage nach der Intervention an einer Sepsis bei Anastomoseninsuffizienz. Von den 16 anderen Patienten sind 4 Patienten an einem Rezidiv verstorben. Von den 12 weiteren Patienten sind 4 rezidivfrei (3 Pseudomyxoma, 1 Kolonkarzinom) und 8 leben mit einem Lokalrezidiv, bzw. Fernmetastasen. Die kürzeste Überlebenszeit (median 13,4 Monate) wurde bei den Siegelringzellkarzinomen (n=3) beobachtet. Die Lebensqualität nach CR + HIPEC war sehr gut.

Schlussfolgerung: Die hypertherme intraperitoneale Chemoperfusion (HIPEC) ist bei ausgewählten Patienten ein sicheres Verfahren in der Behandlung der Peritonealkarzinose. Insgesamt kann auch bei diesem kleinen inhomogenen Patientenkollektiv bei einigen Tumorentitäten ein Überlebensvorteil gegenüber der systemischen Chemotherapie gezeigt werden. Die HIPEC derzeit allerdings noch als palliative Intervention zu sehen. Bessere Selektionskriterien für Patienten die für eine HIPEC in Frage kommen, müssen gefunden werden.