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125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

22. - 25.04.2008, Berlin

Stellenwert der Parathormonschnelltestung in der operativen Therapie des sekundären Hyperparathyreoidismus

Meeting Abstract

  • corresponding author O. Drognitz - Universitätsklinikum Freiburg, Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie
  • E. von Dobschütz - Universitätsklinikum Freiburg, Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie
  • H. Neeff - Universitätsklinikum Freiburg, Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie
  • K.G. Fischer - Universitätsklinikum Freiburg, Abteilung für Nephrologie
  • U.T. Hopt - Universitätsklinikum Freiburg, Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie
  • P. Pisarski - Universitätsklinikum Freiburg, Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie
  • O. Thomusch - Universitätsklinikum Freiburg, Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 22.-25.04.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgch9020

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2008/08dgch140.shtml

Published: April 16, 2008

© 2008 Drognitz et al.
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Text

Einleitung: Der Stellenwert der intraoperative Parathormonschnelltestung (qPTH) ist für den sekundären Hyperparathyreoidismus (sHPT) unzureichend definiert. Insbesondere ist unklar, ab welchem prozentualen Abfall von einer chirurgischen Sanierung ausgegangen werden kann.

Material und Methoden: Am Universitätsklinikum Freiburg wurden von 02/2005 bis 09/2007 insgesamt 20 Patienten mit sHPT auf der Warteliste für eine Nierentransplantation im Hinblick auf den intraoperativen Abfall des Parathormonwertes prospektiv untersucht. Während der Operation erfolgte immer 10 bzw. 20 min nach Entfernung der letzten Nebenschilddrüse (NSD) die Blutabnahme für die qHPT-Messung, sowie eine Nullwertbestimmung vor Hautschitt. Parallel hierzu wurde das entnommene Gewebe im histopathologischen Schnellschnitt untersucht. Bei 19 Patienten konnten intraoperativ alle 4 Nebenschilddrüsen gefunden werden. Darunter waren allerdings 3 Patienten, bei denen sich in der intraoperativen Schnellschnittuntersuchung jeweils ein fehlendes NSD gezeigt hatte, welches in allen 3 Fällen nach weiterer chirurgischer Exploration lokalisiert werden konnte (darunter 2x tief im Lig. thyreothymicum). Bei diesen 3 Patienten wurde demzufolge eine zweimalige qPTH-Messung durchgeführt. Bei einer Patientin konnte trotz mehrstündiger Exploration die beiden unteren NSD nicht gefunden werden.

Ergebnisse: Die qPTH-Messung ergab bei den letztendlich definitiv sanierten 19 Patienten einen Abfall des PTH auf 16% (5-35%) und 10% (2-18%) des Ausgangswertes nach 10 bzw. 20 Minuten. Insbesondere bei den Patienten mit initial sehr hohem PTH lagen die Absolutwerte nach 10 bzw. 20 Minuten dennoch z.T. weit außerhalb des Normalwertbereichs. Die qPTH-Werte der 3 Patienten vor Entnahme der letzten NSD sowie bei der Patientin mit 2 verbliebenen NSD betrugen 48% (41-62%) und 38% (26-51%) des Nullwertes nach 10 bzw. 20 Minuten.

Schlussfolgerung: Nach den vorliegenden Daten sollte der qPTH-Wert beim sHPT nach 10 min auf mindestens 40% und nach 20 min auf mindestens 20% des Ausgangswertes abgefallen sein. Die Absolutwerte sind entgegen mancher Literaturmeinung aus unserer Sicht ungeeignet, eine definitive chirurgische Sanierung anzuzeigen.