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125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

22. - 25.04.2008, Berlin

Operative Therapie von kindlichen Lymphangiomen

Meeting Abstract

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  • corresponding author V. Ellerkamp - Abteilung für Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Tübingen
  • P. Szavay - Abteilung für Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Tübingen
  • J. Fuchs - Abteilung für Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Tübingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 22.-25.04.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgch9079

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2008/08dgch105.shtml

Published: April 16, 2008

© 2008 Ellerkamp et al.
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Einleitung: Die Therapie von Lymphangiomen im Kindesalter besteht in der operativen Exzision und /oder einer Sklerosierung mit Bleomycin oder OK-432 (Picibanil). Eine alleinige Sklerosierung führt in ca. der Hälfte der Fälle zu einer kosmetisch zufriedenstellenden Reduktion. Ziel unserer retrospektiven Untersuchung war es, den Erfolg der chirurgischen Therapie in unserem Patientengut zu analysieren.

Material und Methoden: Von 02/2002 bis 09/2007 wurden 27 Kinder mit Lymphangiomen cervical, axillär, im Bereich der Thoraxwand und an den Extremitäten operiert, Patienten mit intraabdominellen Lymphangiomen wurden nicht evaluiert.

Ergebnisse: Der Altersdurchnitt der operierten Kinder lag im Mittel bei 3 Jahren. Es wurden 15 Jungen und 12 Mädchen behandelt. Bei 9 Kindern war der Befund cervico-facial lokalisiert, in weiteren 9 Fällen cervicothoracal, in 5 Fällen axillär und in 3 Fällen an den Extremitäten sowie in einem Fall skrotal. Histologisch wurden 15 kavernöse, 4 zystisch-kavernöse und 7 mikrozystische Lymphangiome nachgewiesen, ein Fall stellte sich als infantiles Fibrosarkom heraus. Bei 5 Kindern kam es zu Rezidiven bzw. war eine vollständige Resektion nicht möglich. Bei vier dieser Kinder ist das Residuum kosmetisch relevant. In einem Fall war präoperativ mehrfach sklerosiert worden ohne relevante Tumorreduktion. In einem weiteren Fall wurde postoperativ sklerosiert, ebenfalls ohne relevante Verkleinerung des Lymphangioms. Persistierende Nervenläsionen traten in einem Fall auf, passagere Paresen in 2 Fällen (Horner Syndrom, N. Facialis Parese).

Schlussfolgerung: In unserem Patientengut führte die primäre Operation bei 23 Kindern zu einem guten kosmetischen Ergebnis ohne Anhalt für Rezidiv oder Residuum. Die Risiken einer Nervenläsionen sind gegen die möglichen Nebenwirkungen bei Sklerosierungstherapie (interstitielle Pneumonie und pulmonale Fibrose) abzuwägen. In den seltenen Fällen einer vom Lymphangiom differenten histopathologischen Diagnose ist eine primäre, alleinige Sklerosierung kontraindiziert. Die alleinige chirurgische Resektion von Lymphangiomen stellt gegenüber der Sklerosierungstherapie in den meisten Fällen die Therapie der Wahl dar. Entscheidend für den Therapieerfolg sind neben Größe und Lokalisation die chirurgische Radikalität.