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R0-Resektion nach partieller Pfortaderligatur bei Patienten mit primär irresektablen kolorektalen Lebermetastasen
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Published: | October 1, 2007 |
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Einleitung: Polytope Lebermetastasen (LM) in den Segmenten IV-VIII sind bei >60% der Patienten mit einem kolorektalen Karzinom (KRK) primär nicht R0-resektabel. Gegenwärtig wird im Rahmen interdisziplinärer multimodaler Therapieansätze versucht durch eine präoperative Polychemotherapie ein LM-Downsizing mit nachfolgender R0-Resektion zu erzielen. Dabei wird jedoch die ausgedehnte LM-Resektion häufig durch das geringe Volumen der verbleibenden Lebersegmente limitiert. Vor diesem Hintergrund schafft eine partielle rechte Pfortaderligatur mit Hypertrophie der Lebersegmente I-IV (innerhalb von 6-9 Wochen) die Voraussetzung für eine erweiterte Hemihepatektomie rechts. Der Stellenwert dieser Maßnahme im onkologischen Therapiekonzept kolorektaler LM ist jedoch unklar.
Material und Methoden: In einer Pilotstudie wurde bei 10 Patienten mit einem hepatisch metastasierten KRK (inital 6x UICC-IV und 4x UICC-III-Stadium) nach intensivierter präoperativer Polychemotherapie (AIO-Regime, FolFOx- oder FolFIri-Regime +/-Avastin) eine Ligatur des rechten Pfortaderastes vorgenommen. Nach 8 Wochen erfolgte ein Re-Staging (Labor, CT mit Lebervolumetrie, FDG-PET) mit nachfolgender Re-Laparotomie.
Ergebnisse: Bei 9 der 10 Patienten mit rechtsseitiger Pfortaderligatur zeigte sich im Re-Staging ein LM-Downsizing mit stable disease (SD). Die Volumenzunahme der Lebersegmente I-III betrug 25-40% des Ausgangsvolumens. Alle 9 Patienten mit SD wurden reexploriert, die Leber intraoperativ sonographiert und anschließend eine Hemihepatektomie rechts bzw. Trisegmentektomie durchgeführt. Die 30-Tage-Letalität betrug 0% und die Morbidität 15%. Protrahierte Leberfunktionsstörungen traten nicht auf. In allen Fällen konnte eine R0-Resektion erreicht werden. Die mTNM-Stadien ergaben 1x Stadium-II, 4x Stadium-III und 4x Stadium-IV. In allen Fällen gelang der immunhistochemische Nachweis einer mittel- bis sehr starken CEA-Rezeptor-Expression auf den resezierten LM. Folglich konnte den Patienten eine tumorspezifische Anti-CEA-Radioimmuntherapie mit dem Anti-CEA-Ak Labetuzumab (Phase-II-Studie) angeboten werden.
Schlussfolgerung: Bei primär irresektablen LM (der Segmente IV-VIII) ermöglicht die partielle Pfortaderligatur rechts eine sekundäre R0-Resektion bei geringer Letalität, akzeptabler Morbidität und suffizienter Leberfunktion. Zudem können die Patienten u.U. einer individualisierten Tumortherapie zugeführt werden.