Article
Individualisierung der multimodalen Therapie beim Rektumkarzinom: Gene-Profiling und 5-FU Metabolismus
Search Medline for
Authors
Published: | October 1, 2007 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Die neoadjuvante Radiochemotherapie ist beim lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom heutzutage empfohlener Standard. Das Spektrum einer Radiochemotherapie-induzierten Tumorregression reicht von einer kompletten Resistenz bis zur vollständigen Remission und lässt sich prätherapeutisch bis heute nicht vorhersagen. Auch die Langzeitprognose der Patienten lässt sich zum Zeitpunkt der Primärtherapie nicht bestimmen.
Material und Methoden: Es wurden insgesamt 70 Patienten der CAO/ARO/AIO-94 Studie (NEJM 2004) mittels Microarrays und selektiver Expressionsanalyse der Enzyme des 5-FU Metabolismus analysiert. Bei diesen war im Rahmen der prospektiv-randomisierten Studie ein standardisiertes Staging, eine standardisierte Therapie und Follow-up sowie Probensampling erfolgt.
Ergebnisse: In einer ersten Analyse von 30 Patienten konnte mit Hilfe von Genexpressionsanalysen (10 K Micro-Arrays) gezeigt werden, dass ein Set von 54 Genen ausreicht, um eine Tumorantwort auf eine neoadjuvante Radiochemotherapie vorherzusagen [1]. Diesselben 54 Gene definieren ausserdem eine Hochrisikogruppe von Patienten, die im weiteren Verlauf Lebermetastasen entwickeln. In einer zweiten Analyse wurde 40 weitere Patienten der CAO-Studie bezüglich der quantitativen Expression von Enzymen des 5-FU Metabolismus (TS, TP und DPD) mittels PCR nach erfolgter Radiochemotherapie untersucht. Dabei zeigte sich, dass eine hohe Expression von Thymidilat-Synthase signifikant mit dem Rezidivrisiko korreliert [2].
Schlussfolgerung: Aufgrund dieser Ergebnisse scheint eine Identifikation von Patienten mit gutem versus schlechtem Ansprechen und Prognoseeinschätzung prä- und posttherapeutisch möglich zu sein. Solche Ansätze könnten zukünftig zu einer Individualisierung der Tumortherapie von Patienten mit Rektumkarzinomen im Rahmen multimodaler Therapieansätze führen.