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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Salvage von freiliegenden Knieprothesen durch lokale und freie myocutane Lappenplastiken

Meeting Abstract

  • corresponding author L.-U. Lahoda - Universitätsklinik für Plastische, Hand und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover
  • P. Boorboor - Universitätsklinik für Plastische, Hand und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover
  • M. Aust - Universitätsklinik für Plastische, Hand und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover
  • P.M. Vogt - Universitätsklinik für Plastische, Hand und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7919

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Published: October 1, 2007

© 2007 Lahoda et al.
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Text

Einleitung: Freiliegender Gelenksersatz oder exponierte Implantate nach osteosynthetischer Knochenstabilisierung benötigen die Wiederherstellung des deckenden Haut-Weichteilmantels. Desaströse Komplikationen wie Explantation mit folgenden Revisionen, Arthrodesen und Amputationen sind sonst zwingende Folge. Der umliegende Knochen kann den konsekutiven Infekt durch das freiliegende Implantat nicht selbständig beherrschen und benötigt freie oder lokal gestielte Gewebetransfers, die die Situation zu retten vermögen.

Material und Methoden: In der Zeit von 2001 bis 2005 wurden bei 17 Patienten gestielte Muskellappenplastiken auf Defekte der Knieregion transponiert, im selben Zeitraum konnten bei 47 Patienten freie myocutane Lappen auf dieselbe Region (und den angrenzenden Unterschenkel) transplantiert. In 5 dieser Fälle wurde durch gestielte Lappenplastiken und in 4 durch freie myocutane Transfers die freiliegende Prothese gedeckt.

Ergebnisse: Die durch lokale oder freie Gewebetransfers therapierten Patienten zeigten stabile Haut-Weichteilverhältnisse und den Erhalt der Arthroplastik ohne Infektzeichen, der Kniestreckapparat konnte augmentiert oder wiederhergestellt werden. Es fanden sich, bis auf einen Patienten bei dem durch Markraumosteitis und Osteolyse eine Oberschenkel-amputation nötig wurde, kein Re-Infekt oder die Notwendigkeit zur Explantation der Prothese. Die Patienten konnten in das entsprechende rehabilitative Programm zur zunehmenden Mobilisierung und Bewegungssteigerung integriert werden. Eine funktionelle Nachbehandlung wurde hierdurch ermöglicht, Explantationen und eventuelle Arthrodesen sowie schwerwiegend beeinträchtigende Folgeoperationen bis hin zur Amputation vermieden.

Schlussfolgerung: Die deletäre Situation von exponierten Prothesen wie die des Kniegelenkes lässt sich mithilfe der rekonstruktiven Plastischen Chirurgie beherrschen. Hierdurch sind operative Folgen mit Bewegungs- und Belastungsminderung, Folgeeingriffe wie Explantationen, komplizierte Arthrodesen ob des fehlenden Bone-Stocks oder gar Amputationen beherrschbar.