gms | German Medical Science

124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Eine Subpopulation von neutrophile Granulozyten exprimiert einen variablen Immunrezeptor

Meeting Abstract

  • K. Puellmann - Klinik und Poliklinik für Chirurgie der Universität Regensburg
  • W. Kaminski - Institut für Klinische Chemie der Universität Mannheim
  • M. Vogel - Klinik und Poliklinik für Chirurgie der Universität Regensburg
  • T. Nebe - Institut für Klinische Chemie der Universität Mannheim
  • J. Schroeder - Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Universität Regensburg
  • H. Wolf - Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Universität Regensburg
  • corresponding author A. Beham - Klinik und Poliklinik für Chirurgie der Universität Regensburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7150

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2007/07dgch139.shtml

Published: October 1, 2007

© 2007 Puellmann et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Neutrophile Granulozyten werden zum angeborenen Immunsystem gezählt und haben die Fähigkeit, spezifische molekulare Muster invasiver Pathogene durch invariante Rezeptoren zu erkennen. Bisher wurde angenommen, dass variable Immunrezeptoren ausschließlich auf Zellen des adaptiven Immunsystems, also T-(TCR) und B-Lymphozyten (Ig) zu finden sind. Ziel der Untersuchungen war es variable Immunrezeptoren auf neutrophilen Granulozyten nachzuweisen.

Material und Methoden: Neutrophile Granulozyten wurden im humanen (gesunde Spender und X-SCID Patient) und Mausmodel (CD1, CD1 nude und C.B17 SCID Mäusen) aufgereinigt (Dichtegradient bzw. Magnetic Beats). Der Proteinnachweis erfolgte durch Western Blot, Immunhistochemie und elektronenmikroskopisch nach Immunogoldmarkierung. Nach Isolierung der RNA wurden variable und konstante Ketten des TCR mittels PCR nachgewiesen und die Variabilität durch Sequenzierung sowie Spectratyping validiert. Die Enzyme RAG1 und RAG2 wurden ebenso wie die Signaltransduktionsmoleküle ZAP und LAT untersucht. Nach Stimulation mit aktivierenden Antikörpern wurde die IL-8 und bcl-xl Expression in neutrophilen Granulozyten untersucht.

Ergebnisse: Eine Subpopulation von ca. 5-8% der neutrophile Granulozyten exprimieren TCR Molekülen auf der Zelloberfläche, in Vesikeln und perinukleär. Die TCR Moleküle sind variabel und unterscheiden sich interindividuell bzw. verändern sich im zeitlichen Verlauf intraindividuell. Die Zellen besitzen RAG1 und RAG2 sowie ZAP 70 und LAT, die zur Signaltransduktion notwendig sind. Stimulation des TCR auf Granulozyten führt zur erhöhten IL-8 Sekretion und zur erhöhten bcl-xl Expression, was mit einer reduzierten Apoptoserate einhergeht.

Schlussfolgerung: Eine Subpopulation von neutrophilen Granulozyten exprimiert funktionsfähigen TCR und sind daher nicht nur der angeborenen, sondern auch der adaptiven Immunantwort zuzuordnen.