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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Endoskopisch/laparoskopisches Rendezvous-Vorgehen bei Gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) des Magens: Machbarkeit und Grenzen

Poster

  • presenting/speaker Christoph Isbert - Chirurgische Klinik I, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • J.-P. Ritz - Chirurgische Klinik I, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • S. Faiss - Medizinische Klinik I - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • M. Zeitz - Medizinische Klinik I - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • H.J. Buhr - Chirurgische Klinik I, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • C.-T. Germer - Chirurgische Klinik I, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch1338

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Published: October 7, 2004

© 2004 Isbert et al.
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Text

Einleitung

Gastrointestinale Stromatumoren (GIST) des Magens sind eine seltene Tumormanifestation mesenchymalen Ursprungs. Die geforderte chirurgische Radikalität beinhaltet die R0-Resektion, welche durch eine limitierte Magenwandresektion erreicht werden kann. In Abhängigkeit von Größe/Lokalisation des Tumors kann der Eingriff laparoskopisch durchgeführt werden, wobei intraoperativ eine Lokalisationsbestätigung durch eine Gastroskopie im Rendezvous-Verfahren notwendig ist. Ziel der prospektiven Studie ist die Evaluierung der Machbarkeit einer endoskopisch/laparoskopischen Wedge-Resektion bei GIST-Tumoren.

Material und Methoden

14 Patienten (Alter 59,3 Jahre) wurden von 6/00 bis 8/03 wegen eines GIST Tumors in unserer Klinik operiert und prospektiv dokumentiert. Die präoperative Diagnostik beinhaltete eine Gastroskopie/Endosonographie mit Biopsie, den transabdominellen US ggf. CT-Abdomen, Rö-Thorax sowie eine Standard-Labordiagnostik. Die Differentialindikation zwischen laparoskopischem Verfahren versus primär offenem Vorgehen wurde anhand endoskopisch/endosonographischer Charakteristik, Tumorgröße und Lokalisation sowie dem Staging gestellt.

Ergebnisse

In 10 Fällen wurde aufgrund der Tumorgröße >4 cm (n=5), organüberschreitendem Wachstum (n=3), kardianahem Sitz (n=1) sowie dem Nachweis von Fernmetastasen (Leber, n=1) ein primär offenes Vorgehen gewählt. Als operative Verfahren wurden Magenwandresektionen (n=3) limitierte Magenresektionen (n=4) sowie erweiterte Resektionen (Gastrektomie/C. transversum, Tumordebulking) [n=3] durchgeführt. Eine R0-Resektion gelang in 8/10 Fällen. In 4 Fällen wurde bei Tumoren <4cm und präoperativer Lokalsationsdiagostik im Bereich der Magenvorderwand bzw. großer/kleiner Kurvatur ein primär laparoskopisches Vorgehen gewählt. In 3 Fällen konnte der Tumor intraoperativ gastroskopisch lokalisiert und laparoskopisch mit dem EndoGIA i. S. einer Wedge-Resektion reseziert werden. In allen 3 Fällen wurde die R0-Resektion bestätigt. Der Verlauf aller 3 Patienten war Komplikationslos. In einem Fall erfolgte intraoperativ eine Konversion zum offenen Vorgehen, da entgegen der präoperativen Lokalisationsdiagnostik der Tumor kleinkurvaturseitig im Bereich der Kardia lokalisiert war und nicht vollständig gefaßt werden konnte. Es erfolgte eine ausgedehnte limitierte Magenresektion. Postoperativ bestand eine prolongierte Magenentleerungsstörung bei Pylorusstenose, welche endoskopisch bougiert wurde.

Schlussfolgerung

1) Die endoskopisch/laparoskopische Resektion im Rendezvous-Verfahren ist bei Tumoren <4cm mit Lokalisation Magenvorderwand große/kleine Kurvatur ein geeignetes Verfahren zur Therapie von GIST-Tumoren. 2) Bei kardianahen Tumoren oder Tumoren im Bereich der Magenhinterwand ist das laparoskopische Vorgehen technisch erschwert. 3) Der prä- und intraoperativen endoskopischen Lokalisationsdiagnostik kommt beim laparoskopischem Vorgehen entscheidende Bedeutung zu.