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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Plastische Deckung allschichtiger Thoraxwandresektionen: eine retrospektive Studie an 64 Fällen.

Vortrag

  • presenting/speaker Godehard Friedel - Klinik Schillerhöhe, Abt. für Thoraxchirurgie, Gerlingen, Deutschland
  • T. Kuipers - Marienhospital, Klinik für plastische Chirurgie, Stuttgart, Deutschland
  • J. Zoller - Klinik Schillerhöhe, Abt. für Thoraxchirurgie, Gerlingen, Deutschland
  • T. Kyriss - Klinik Schillerhöhe, Abt. für Thoraxchirurgie, Gerlingen, Deutschland
  • C. Schopf - Klinik Schillerhöhe, Abt. für Thoraxchirurgie, Gerlingen, Deutschland
  • M. Greulich - Marienhospital, Klinik für plastische Chirurgie, Stuttgart, Deutschland
  • H. Toomes - Klinik Schillerhöhe, Abt. für Thoraxchirurgie, Gerlingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch1334

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Published: October 7, 2004

© 2004 Friedel et al.
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Text

Einleitung

Risiken, Nutzen, perioperative Morbidität, Mortalität und Langzeiterfolg allschichtiger Thoraxwandresektionen mit plastischer Defektdeckung

Material und Methoden

In der Zeit von 1990 bis 2003 wurden in interdisziplinären Eingriffen an 64 Patienten im Durchschnittsalter von 59 Jahren allschichtige Thoraxwandresektionen vorgenommen. Die Indikation ergab sich in 91% der Fälle aus Tumoren, Lokalrezidiven oder Metastasen. Dabei stellten Mammakarzinome und deren Lokalrezidive bzw. Metastasen 70% der Fälle. Die durchschnittliche Defektgröße betrug 190 Quadratcentimeter. Bei den jeweils von einem Thoraxchirurgen und einem Plastischen Chirurgen durchgeführten Eingriffen wurden in 27% der Fälle wurden gleichzeitig Resektionen an Lunge, Zwerchfell oder Pericard und in 45% der Fälle Resektionen am Sternum vorgenommen.Zur Deckung wurden nach Stabilisierung durch ein Prolene-, Marlex oder Vicrylnetz fast ausschließlich muskulokutane Latissimus dorsi-Lappen (62) verwandt.

Ergebnisse

Die perioperative Mortalität betrug 3 (4,7%). Dabei handelte es sich in zwei Fällen um totale Sternumresektionen. Häufigste chirurgische Komplikationen waren thorakale (8%) oder mediastinale (6%) Blutungen. In zwei Fällen kam es zu einer Lappenteilnekrose. Bei einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit des Gesamtkollektivs von 4,1 Jahren verstarben 34 Patienten - 26 (76%) davon als Folge der primären Tumorerkrankung. Die Überlebenszeit der noch lebenden 30 Patienten betrug zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung 6,2 Jahre.

Schlussfolgerung

Die hohe Zuverlässigkeit des Latissimus dorsi Muskulokutanlappen und seine Reichweite machen ihn zum Lappen der ersten Wahl für die Deckung von Thoraxwanddefekten. Die geringe perioperative Morbidität und Mortalität ermöglicht die Indiktionserweiterung auch auf palliative Situtationen. Der interdisziplinäre chirurgische Ansatz ermöglicht weitergehende Resektionen, verkürzt die Operationszeit und mindert Komplikationen.