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Refluxanamnese von Patienten mit Adenokarzinom des gastroösophagealen Übergangs
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Published: | October 7, 2004 |
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Einleitung
Das Adenokarzinom (AC) des gastroösophagealen Übergangs insbesondere das der Speiseröhre steigt in den westlichen Industrienationen in den letzten 30 Jahren exponentiell an. Der bedeutendste Risikofaktor für die Entstehung dieser Tumorentität ist der gastroösophageale Reflux. Sodbrennen ist dabei ein schwieriger Parameter für den Nachweis der Refluxerkrankung, da ein Teil der Patienten eine Ösophagitis haben und keine Beschwerden und andere wiederum unter Sodbrennen leiden ohne Nachweis einer Entzündung in der Speiseröhre. Ziel unserer Untersuchung war es, das Beschwerdebild in der Anamnese von Patienten mit diesen Tumoren zu evaluieren.
Material und Methoden
Eingeschlossen wurden 162 konsekutive Patienten, die von 1996-2003 zur weiteren Abklärung eines bekannten AC (Cardia-Carcinom Typ I bzw. Typ II) kamen. Unabhängig von der geplanten Therapie erfolgte prospektiv die Durchführung eines standardisierten Interviews. Der Fragebogen umfasste insgesamt 120 Fragen zu folgenden Themen: Sozialstatus, Vorerkrankungen, Ernährung, Risikofaktoren, Symptome, bisherige Therapie. Schwerpunkt der Erhebung waren die Symptome.
Ergebnisse
73% der Patienten gaben an, bereits mehrmals im Leben Sodbrennen verspürt zu haben. Im Vergleich zu Patienten mit einem AC im Ösophagus (85,7%) gaben Patienten mit Typ II Carcinom (41,0%) signifikant weniger oft an, in der Vorgeschichte unter Sodbrennen gelitten zu haben (p < 0,01). 46% der Patienten mit Sodbrennen hatte täglich diese Symptome. Die Häufigkeit des Auftretens unterschied sich zwischen den beiden Tumorlokalisationen nicht. Die Dauer der Refluxbeschwerden schwankte zwischen im Median 20 J. für Typ I Carcinome und 10 J. (min: 1J. - max 50J) für Typ II. Bei einem Teil der Patienten (21%) waren die Refluxsymptome seit mehreren Jahren (2-30 Jahre) nicht mehr aufgetretenen. Trotz der häufigen und oft jahrelang bestehenden Refluxsymptomatik erhielten nur 45,1% aller Patienten vor der Diagnose Ösophaguskarzinom ein- oder mehrmals eine Ösophago-gastroduodenoskopie (ÖGD). Im Vergleich zeigt sich hinsichtlich der Einteilung in die Tumorstadien eine deutliche Häufung von früheren Stadien in der Gruppe, die mindestens einmal vor Diagnosestellung eine ÖGD erhielten. Die medikamentöse Therapie erfolgte in den meisten Fällen unregelmäßig und mit den unterschiedlichsten Medikamenten entsprechend der langen Zeitspanne der Refluxerkrankung für den einzelnen Patienten. Auffallend ist, dass nur drei der Patienten mit diesem Tumor primär eine chirurgische Therapie der Refluxerkrankung erhalten hatten.
Schlussfolgerung
Patienten mit langandauernder Refluxerkrankung und häufigen Sodbrennen sollten endoskopisch im Hinblick auf das Karzinomrisiko kontrolliert werden. Dies gilt insbesondere bei Symptomwechsel.