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Auswirkungen eines arbeitszeitgesetzkonformen Arbeitsmodells auf die Qualität der Patientenversorgung, Mitarbeiterzufriedenheit und chirurgische Ausbildung
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Published: | October 7, 2004 |
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Einleitung
Anläßlich der aktuellen Diskussion über die Arbeitszeitregelung für Klinikärzte wurde an unserer Abteilung am 01.09.03 ein flexibles Arbeitszeitmodell eingeführt, welches zum Ziel hat, durch einen arbeitsanfalladaptierten Personaleinsatz in der Patientenversorgung Überstunden zu vermeiden und Organisationsabläufe zu optimieren. Die Einführung der Arbeitszeitneuregelung wurde von einer Qualitätskontrolle bzgl. Patientenversorgung, chirurgischer Ausbildung und Mitarbeiterzufriedenheit begleitet.
Material und Methoden
Ein strukturierter Fragebogen mit 13 Fragen bezüglich Arbeitsplatzsituation bezogen auf die Zeit vor der Neustrukturierung wurden von allen Assistenz- und Oberärzten anonym beantwortet. In einem zweiten Schritt soll nach Abschluß der Pilotphase (12/03) der Fragebogen erneut beantwortet werden.
Ergebnisse
Im bisherigen Arbeitszeitmodell arbeiteten die Ärzte (incl. Bereitschaft- bzw. Hintergrunddienst) durchschnittlich 65 Stunden pro Woche bei im Durchschnitt 4 arbeitsfreien Tagen im Monat. Die Arbeitsbelastung wurde von fast allen Ärzten als hoch eingeschätzt, wobei 80% mit dieser Arbeitsbelastung vor Stellenantritt gerechnet haben. 75 % betrachten die chirurgische Ausbildung als gut. 30 % der Assistenzärzte würden das Medizinstudium bzw. das Fach Chirurgie nicht mehr wählen, wohingegen alle Oberärzte ihren Beruf wieder ergreifen würden. Für eine Reduktion der Überstunden sprachen sich über 60 % aus, wobei über 90 % der Ansicht sind, daß die Reduktion der Überstunden die chirurgische Ausbildung verschlechtern würde. Lediglich 25 % befürworten als Konsequenz dieser postulierten Ausbildungsverschlechterung eine verlängerung der Weiterbildungszeit. 75 % bezeichnen die Patientenversorgung als gut und 50 % empfinden ihr Privatleben durch die Arbeitsbelastung häufig, 50 % wenig oder gar nicht beeinträchtigt.
Schlussfolgerung
Die bisherigen Ergebnisse lassen eine jahrgangs- oder ausbildungsstandabhängige (Oberärzte vs. Assistenzärzte) Werteverschiebung von Ausbildungs- und Berufsorientierung hin zur Privatorientierung erkennen. Eine Verschlechterung der chirurgischen Ausbildung, nicht jedoch eine Verlängerung der Ausbildung wird dabei in Kauf genommen.