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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Laparoskopisch-koloskopische Rendezvousverfahren: Indikationen und Ergebnisse

Vortrag

  • presenting/speaker Andreas Ommer - Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Chirurgie und Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie
  • K. Peitgen - Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Chirurgie und Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie
  • K. Albrecht - Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Chirurgie und Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie
  • M.K. Walz - Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Chirurgie und Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0120

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Published: October 7, 2004

© 2004 Ommer et al.
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Outline

Text

Einleitung

Die coloskopische Schlingenabtragung großer breitbasiger Colonpolypen, insbesondere des Colon sigmoideum und des Coecum, oder auch an schwer einsehbaren Lokalisationen des Colon birgt die Gefahr der Perforation. Für solche Fälle wird in der vorliegenden Arbeit ein endoskopisch-laparoskopisches Rendezvousverfahren als therapeutische Alternative vorgestellt.

Material und Methoden

Seit 1995 wurden bei 26 Patienten (12 männlich, 14 weiblich, Alter 71 ± 12 Jahre) laparoskopisch-assistierte Coloskopien durchgeführt. Davon waren 14 Polypen im Colon descendens oder sigmoideum, acht im Coecum und je zwei Polypen in der rechten bzw. der linken Colonflexur lokalisiert. In Allgemeinnarkose und modifizierter Steinschnittlage erfolgte zunächst die Laparoskopie mit oraler Okklusion des Colon bzw. terminalen Ileums und anschließend die Coloskopie. Nach Identifikation wurde der Polyp unter laparoskopischer Überwachung abgetragen. Dabei wurden die Colonwand laparoskopisch stabilisiert, hinderliche Verwachsungen gelöst und ggf. auftretende Wandläsionen übernäht.

Ergebnisse

Bei 22 der 26 Patienten konnte die endoskopische Polypabtragung laparoskopisch assistiert ohne weitere Maßnahmen durchgeführt werden. Je zweimal wurde wegen der Größe der Polypen eine Abtragung über eine Colotomie bzw. eine Segmentresektion vorgenommen. Bei zwei histologisch nachgewiesenen Sigmakarzinomen erfolgte sekundär eine laparoskopisch-assistierte Hemicolektomie links. Bei einer Patientin mit Polypektomie am Mesenterialansatz nahe der linken Colonflexur musste am ersten postoperativen Tag eine Revision wegen einer freien Perforation erfolgen.

Schlussfolgerung

Die laparoskopisch-assistierte Coloskopie stellt eine neue minimal-invasive Therapiemaßnahme für ein hochselektioniertes Patientengut mit großen breitbasigen oder schwer einsehbaren Colonpolypen dar. Sie ermöglicht die sichere coloskopische Abtragung auch von Polypen, die sonst nur über eine Colotomie oder Colonsegmentresektion entfernt werden können. Die zusätzliche Belastung durch die Laparoskopie für die Patienten ist minimal.