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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Distale Rektumwanddoppelung nach Girona als valable therapeutische Option in der Fistelchirurgie

Poster

  • presenting/speaker Thorsten Carstensen - Chirurgische Klinik, Kantonsspital St. Gallen, Schweiz
  • B. Mölle - Katholisches KH Hagen, Deutschland
  • J. Lange - Chirurgische Klinik, Kantonsspital St. Gallen, Schweiz
  • J. Girona - Chirurgische Klinik, Kantonsspital St. Gallen, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0548

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Published: October 7, 2004

© 2004 Carstensen et al.
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Text

Einleitung

Komplexe hohe Fisteln u.a. vesicorektale, rektovaginale im Rahmen einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) oder auch postaktinische stellen eine besondere technische Herausforderung dar. Als Komplikationen können neben einer analen Inkontinenz auch Rezidive oder Stenosen auftreten.

Material und Methoden

Diese Technik wurde 1983 erstmals von R.C. Tiptaft beschrieben, basierend auf dem Advancement Flap von A. Parks wurde diese Analfistelmethode von J. Girona modifiziert. Diese Methode kann sowohl endo- als auch extraanal angewandt werden. Nach obligater Fisteldarstellung mit kompletter Excision und Verschluss erfolgt eine semicirculäre Rektumvollwandincision auf Höhe der inneren Fistelöffnung. Nach submöser Infiltration wird die distale Mucosa ektomiert. Die Rektumwand wird gedoppelt, indem die distale Lefze an die Rektumwand fixiert und die proximale Lefze über das mukosektomierte Areal gezogen und adaptiert wird. Die Mucosa wird nach Mobilisation vernäht. Postoperative Nulldiät über mind. 3 Tage, langsamer Kostaufbau, Stuhlregulation n.B., Antibiose entsprechend intraoperativem Befund, primär ohne Stomaprotektion.

Ergebnisse

Es wurden 9 Patienten (2M/7W) Alter: 31-74 2001 -2003 operiert. Es lagen 2 rektovaginale (1 Rezidiv), 1 transsphinktäre nach Parks IIb (CED), 2 extra-sphinktäre nach Parks IVc (1 CED) sowie 2 postaktinische Fisteln vor. Alle Patienten waren mindestens 2x voroperiert. Bis heute gibt es bei einem Follow up von 6 - 36 Monaten keine Hinweise auf ein Rezidiv. Klinisch sind die Patienten beschwerdefrei.Es liegt jeweils eine volle aktive und passive Kontinenzleistung für alle Stuhlqualitäten vor, manometrisch prä- und postoperativ ohne signifikante Unterschiede sowohl in Ruhe als auch unter Kontraktion.

Schlussfolgerung

Die Rektumwanddoppelung nach Girona bietet sich - besonders bei komplexen Fisteln und Rezidiven - neben den konventionellen Techniken als zusätzliche therapeutische Option in der Fistelchirurgie an.